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43 Menschen in einem LKW: Erneuter Schlepper Vorfall in Österreich

43 Menschen in einem LKW: Erneuter Schlepper Vorfall in Österreich

Im August 2015 ereignete sich eine der schlimmsten Flüchtlingstragödien der jüngeren Geschichte. 71 Menschen erstickten qualvoll im verschlossenen Laderaum eines Kühllasters. Fast genau 5 Jahre später kam es jetzt in Österreich erneut zu dramatischen Szenen: 43 Menschen sollen von Rumänien nach Österreich geschmuggelt worden sein. Wieder in einem Lastwagen ohne Lüftung. Und es scheint so, als wären die Opfer auch diesmal nur knapp dem Erstickungstod entkommen.

Großangelegter Polizeieinsatz

In den Abendstunden des 09.Septembers erhielt die österreichische Polizei etliche Notrufe, dass sich mehrere Personen auf der Fahrbahn nahe der Autobahnabfahrt Bruck an der Leitha West befänden. Bereits kurz nach Eintreffen der ersten Einsatzkräfte und der Entdeckung des abgestellten Lasters wurde klar, dass es sich hierbei um eine Schlepperoperation handelt. Im Laufe des darauffolgenden Einsatzes konnten 38 der 43 Opfer von der Polizei aufgefunden werden.  Auch der Schlepper, ein türkischer Staatsbürger wurde festgenommen.

Der abgestellte Laster wurde nach einer ersten Untersuchung von der Polizei für weitere Ermittlungen abgeschleppt. Dabei handelte es sich wieder um einen LKW ohne Lüftung, indem die 43 Menschen zusammengepfercht worden waren. Im Bereich der Ladeluke wurde der LKW mit großen Papierrollen geladen. So konnte von außen niemand die Schleuser-Opfer entdecken, falls der LKW geöffnet werden sollte. Für den Einstieg der Flüchtlinge war dann eine extra Luke im hinteren Bereich des Kühllasters angebracht worden. Der Fahrtenschreiber des Lkw war manipuliert und auch die mitgeführten Frachtpapiere waren laut Polizei gefälscht.

Dramatische Szenen im LKW

Nachdem die Opfer von Rettungskräften versorgt und betreut worden waren, wurden sie vorerst auf die Polizeiinspektion Bad Deutsch Altenburg gebracht. Dort ergaben die Befragungen, dass die 43 Menschen im LKW, darunter sechs Kinder, wohl nur knapp dem Erstickungstod entkommen waren. Mehre Menschen in dem verschlossenen Laderaum waren wohl kurzzeitig ohnmächtig geworden, eine Person sogar vollständig kollabiert.

Als die Panik unter den Schlepper-Opfern immer größer wurde, versuchten diese sich verzweifelt beim LKW-Fahrer bemerkbar zu machen. Als dieser schließlich anhielt, nutzen 5 Personen den Moment zur Flucht. Sogar danach entschloss sich der Fahrer jedoch mit den verbliebenen 38 Menschen weiterzufahren. Als die Situation im Inneren des LKWs ohne Lüftung erneut dramatisch wurde, entschloss sich der Fahrer anscheinend, den LKW einfach abzustellen.

Diesen Moment nutzen dann die verbliebenen Menschen zur Flucht aus der Todesfalle im LKW. Laut Polizeiberichten handelt es sich dabei um syrische, irakische und türkische Staatsbürger. Für die Fahrt nach Europa sollen sie zwischen 5000€ und 8000€ gezahlt haben.  Nachdem sie über verschiedene Schlepperroutenaus der Türkei nach Rumänien gelangt seien, sollen sie dort für mehrere Wochen in einer Ruine gewohnt haben.

Nur knapp dem Tod entkommen

Es scheint, als wären die Opfer dieses Schlepper-Vorfalls nur knapp dem Erstickungstod entkommen. Das ist besonders dramatisch, wenn man bedenkt, was vor fast genau 5 Jahren passiert ist. Denn im August 2015 erstickten 71 Menschen erstickten qualvoll im verschlossenen Laderaum eines Kühllasters. Die Flüchtlingstragödie bei Parndorf ist eines der grausamsten Verbrechen, das Schlepper bisher in Europa gegen ihre Opfer verübt haben. Dass es jetzt fast wieder zu einem solchen Vorfall gekommen ist, ist höchst besorgniserregend.

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