Lange Zeit sah es so aus, als würde Deutschland beim Thema nachhaltige Antriebsarten abgehängt werden. Während es in anderen Ländern bereits groß angelegte Pilotprojekte zum Thema alternative Antriebsarten gibt, konnte Deutschland bisher eher durch Untätigkeit glänzen. Das ändert sich aber jetzt. So hat zum Beispiel der Discounter Netto kürzlich ein Versuchsprojekt gestartet, um den Einsatz von Wasserstoff-LKWs zu testen.
Und auch der bayerische Freistaat prescht jetzt mit einer neuen Initiative nach vorne: Ab Oktober werden im Rahmen einer neuen Förderrichtlinie 50 Millionen Euro für den Aufbau und die Förderung der Wasserstoffinfrastruktur und von Wasserstoffnutzfahrzeugen, wie Lkws und Bussen bereitgestellt. Damit macht der bayerische Freistaat einen wichtigen Schritt hin zu mehr erneuerbaren Antrieben im Straßenverkehr.
Der Grund für die neue Initiative
Laut dem Bayerischen Wirtschaftsministerium soll mit der neuen Initiative die Energiewende in Deutschland weiter unterstützt werden. Denn laut dem Ministerium kann der Einsatz von Wasserstofffahrzeugen Emissionen im großen Ausmaß reduzieren und so einen wichtigen Beitrag zum Transport der Zukunft leisten. Es scheint dabei ganz so, als hätte sich der Freistaat auf Wasserstoff als primäres Antriebsmittel der Zukunft entschieden.
Denn laut der Wasserstoffstrategie Bayerns sollen Wasserstofffahrzeuge entscheidend bei der Energie- und Mobilitätswende sein. Das großangelegte strategische Projekt sieht dabei weit mehr vor, als dass Bayern nur ein paar Wasserstoff-Lkws einkauft. Denn das Ziel ist es, dass bayerische Firmen Innovations- und Technologieführerschaft im Bereich des Wasserstoffs anstreben und so weltweite Märkte erschließen und nutzen können. Das wiederrum soll dann dazu führen, dass die Anwendung von Wasserstoff im Straßenverkehr rasch vermehrt werden kann.
Die Bayerische Regierung folgt bei ihrem Projekt also einem ganzheitlichen Ansatz: Anstatt nur den Wasserstoff zu befürworten und Wasserstofffahrzeuge aus anderen Ländern einzukaufen, sollen bayerische Firmen dazu motiviert werden, selbst in das Geschäft mit der innovativen Antriebsart einzusteigen und dabei sogar die Marktführung anzustreben. Sollte dies gelingen, könnte Bayern eine entscheiden Rolle bei der deutschen Energie- und Mobilitätswende zufallen.
Auch scheint der bayerischen Regierung klar geworden zu sein, was Experten schon seit Jahren fordern: Ohne staatliche Hilfen und Aufbauprogramm ist die Mobilitätswende nicht zu schaffen. Die Hürden, vor allem beim Aufbau der Infrastruktur, sind zu groß, um von der privaten Wirtschaft allein gemeistert zu werden.
So will der Freistaat den Wasserstoff-Antrieb im Detail fördern
Der erste Schritt in der großangelegten Wasserstoffstrategie ist die jetzt veröffentlichte Förderrichtlinie. Auch wenn die Richtlinie auch der Förderung von Nutzfahrzeug dienen soll, so soll sie in erster Linie doch einen anderen Zweck erfüllen: Den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur. Denn mit den 50 Millionen Euro an Fördergeldern sollen bis 2023 100 Wasserstofftankstellen in ganz Bayern gebaut werden.
Diese 100 Tankstellen sollen als Grundlage für einen flächendeckenden Ausbau der Infrastruktur genutzt werden. Dabei werden sowohl öffentliche als auch nicht-öffentliche Tankstellen gefördert. Das heißt, dass auch Projekte, wie zum Beispiel eine Firmeninterne Wasserstofftankstelle unterstützt werden.
Dabei erwartet der Freistaat, dass mit den Fördermitteln sowohl Pkw als auch Lkw Tankstellen errichtet werden. In Zukunft könne man sich laut Ministerium vorstellen, dass Lkw und Pkw Tankstellen verbunden werden. Ganz ähnlich also, wie es jetzt bei den konventionellen Tankstellen auch schon ist.
Zumindest der bayerische Freistaat hat sich also in erster Linie dem Wasserstoffantrieb verschrieben. Und wenn man die aktuellen weltweiten Trends bedenkt, dann scheint es so, als würde der Wasserstoff zumindest bei den Nutzfahrzeugen überall das Rennen machen. Sogar Hersteller wie Tesla konnten die Zweifel an der Reichweite und Ladezeit von E-Lkws bisher nicht ausräumen. Was denkst du darüber? Denkst du, dass Wasserstoff wirklich der Antrieb der Zukunft für Nutzfahrzeuge ist? Lass es und in den Kommentaren wissen.