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CO2-Emissionsgrenzwerte: Verursacher werden in den Häfen die Verantwortung übernehmen

CO2-Emissionsgrenzwerte: Verursacher werden in den Häfen die Verantwortung übernehmen

In einem Positionspapier haben sich die deutschen Seehäfen für die Einführung eines europäischen CO2-Emissionsgrenzwertes am Liegeplatz für alle See- und Binnenschiffe ausgesprochen. Die EU-Strategie zum Ausbau der Landstromversorgung wird von den Verantwortlichen der Hafenunternehmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit kritisch gesehen. In einer Pressemitteilung vom 24. Januar fordern sie CO2-Emissionsgrenzwerte an den Liegeplätzen in den Häfen.

Gleichzeitig zeigen sich die Verantwortlichen in den Hafenunternehmen skeptisch, ob der von der EU vorgeschlagene Ausbau der Landstromversorgung der richtige Ansatz ist, um die Emissionen der Schifffahrt nachhaltig zu reduzieren.In dem von allen Hafenunternehmen unterzeichneten Positionspapier “ZeroEmission@Berth” lautet:

„Netzgebundene Landstromanlagen können eine effektive Lösung zur Emissionsreduzierung von See- und Binnenschiffen während der Liegezeit im Hafen sein, wenn sie mit 100 Prozent erneuerbarem Strom betrieben werden, jedoch nicht für jeden Hafen, nicht für jeden Liegeplatz und nicht für jedes Schiff.“

Der Vorschlag der EU-Kommission würde bedeuten, dass Milliarden Euro für Landstromanlagen in deutschen Häfen ausgegeben werden müssten. Von dem Vorschlag sind allein in Deutschland rund 550 Liegeplätze für Seeschiffe betroffen. Diese müssten leider vom Steuerzahler und von den privatwirtschaftlich betriebenen Häfen getragen werden.

Leider werden Schiffsbetreiber, die für die Emissionen verantwortlich sind, nicht zahlen, obwohl sie einen erheblichen Anteil daran haben. Gleichzeitig müssten nur ausgewählte Schiffe die bestehenden Anlagen nutzen. Dies würde zu einer Situation führen, in der ein Schiff Landstrom nutzen müsste, während ein anderes, nicht reguliertes Schiff an einem Liegeplatz mit Landstromanlagen weiterhin fossile Brennstoffe verbrennen dürfte.

Null Emissionen am Liegeplatz ab 2030

Im Juli 2021 veröffentlichte die EU-Kommission das “Fit-for-55-Paket” mit dem Ziel, die Netto-Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Das Paket soll die Gasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren. Das Paket enthält spezifische Ziele für Schiffe am Liegeplatz

. Ab 2030 müssen bestimmte Schiffstypen am Liegeplatz emissionsfrei sein, wobei Landstrom, Batterien und Brennstoffzellen als mögliche Lösungen definiert sind. Dieser Ansatz wird von den deutschen Seehäfen unterstützt, sollte aber grundsätzlich technologieoffen sein.

Die Technologie ermöglicht den Einsatz von Kraftstoffen aus erneuerbaren Energien, die nach Ansicht der deutschen Seehäfen die Möglichkeit bieten, CO2-Emissionen und Luftschadstoffe nicht nur am Liegeplatz, sondern auch während der Fahrt und damit in wesentlich größerem Umfang zu reduzieren. Rund 95 Prozent der Emissionen in der Schifffahrt entstehen nach ihren Angaben während der Fahrt. Nur fünf Prozent entfallen auf die Zeit im Hafen.

Strategien für die Zukunft

In dem Positionspapier bieten die deutschen Seehäfen der Schifffahrtsbranche an, gemeinsam nach Lösungen für emissionsfreie Liegezeiten jenseits netzgekoppelter Landstromanlagen zu suchen. Um geeignete Konzepte zu finden und kennenzulernen, wird ein Innovationswettbewerb ausgeschrieben.

Damit suchen die deutschen Seehäfen gemeinsam nach innovativen Ideen, Konzepten und technologieneutralen Lösungsansätzen, die Energieversorgungsansätze für Schiffe an Liegeplätzen aufzeigen. Diese stellen eine Alternative zu stationären Landstromanlagen dar und können gegebenenfalls auch zur Emissionsreduzierung im Fahrbetrieb beitragen.

Der Innovationswettbewerb wird im Februar 2022 starten. Die siebenköpfige Jury setzt sich aus Vertretern von Reedereien, Verbänden und der Wissenschaft zusammen. Unterstützt wird der Innovationswettbewerb durch das Maritime Cluster Norddeutschland.

 

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