Der familiengeführte Logistikdienstleister Dachser investiert in batterieelektrische Lkw, Firmenwagen und Ladetechnik. Ebenso sind Tests mit Wasserstoff-Lkw geplant. Darüber hinaus forciert der Logistikdienstleister Dachser den Einsatz von Null-Emissions-Fahrzeugen. Dazu zählen Pkw und Lkw, die weder direkt Treibhausgase noch Luftschadstoffe ausstoßen.
In einem ersten Schritt wird das Logistikunternehmen bis Ende 2023 mindestens 50 zusätzliche batterieelektrische Lkw auf Europas Straßen schicken. Außerdem plant das Logistikunternehmen, seine Dienst- und Firmenwagenflotte um rund 1.000 Elektro-Pkw zu erweitern.
Auch die Entwicklung und Erprobung von Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie wird Dachser im Rahmen von Pilotprojekten fortsetzen. Spätestens 2023 sollen die ersten Fahrzeuge verschiedener Hersteller im Dachser-Netzwerk unterwegs sein, heißt es in einer Pressemitteilung vom 1. Februar 2022.
„Der Transportsektor kann das langfristige Ziel der Weltgemeinschaft von Netto-Nullemissionen nur mit Null-Emissionsfahrzeugen erreichen. Sie spielen deshalb auch in der Umsetzung unserer eigenen Klimaschutzstrategie eine entscheidende Rolle“, erklärt Stefan Hohm, Chief Development Officer (CDO) bei Dachser. „Wir weiten den Einsatz der umweltfreundlichen Fahrzeuge in den kommenden Jahren signifikant aus, um wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln und unseren Beitrag zur Erhöhung der Stückzahlen zu leisten.“
Einsatz von mehr Elektro-Lkw
Nach Angaben des Unternehmens werden derzeit batteriebetriebene Elektrofahrzeuge für den innerstädtischen Lieferverkehr eingesetzt. Im täglichen Einsatz sind bei Dachser neben elektrisch unterstützten Lastenrädern auch Elektrofahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 7,5 Tonnen.
Vollelektrische Serienfahrzeuge in höheren Gewichtsklassen sind bisher kaum am Markt verfügbar. Im Rahmen einer Innovationspartnerschaft mit Daimler setzt Dachser in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart lediglich ein Vorserienmodell des 19 Tonnen schweren eActros ein.
In den nächsten zwei Jahren wird Dachser mindestens 50 weitere emissionsfreie Lkw anschaffen. Dabei handelt es sich um schwere batterieelektrische Lkw und Sattelzugmaschinen verschiedener Hersteller. Dies kann das Unternehmen selbst tun oder gemeinsam mit Transportpartnern in Betrieb nehmen.
„Wir treiben den Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen in unserem europäischen Netzwerk aktiv voran, um sie optimal in unsere Transportprozesse einzubinden. Das sind Investitionen in die Zukunft, die sich langfristig auszahlen werden“, erläutert Alexander Tonn, Chief Operations Officer (COO) Road Logistics bei Dachser. „Den Einsatzbereich der emissionsfreien Lkw weiten wir in diesem Jahr auf regionale Verkehre und insbesondere Shuttle-Transporte aus. Außerdem wollen wir batterieelektrische Hoffahrzeuge für das Umsetzen von Wechselbrücken und Sattelaufliegern in unseren Niederlassungen nutzen.“
Elektrische Dienstwagenflotte
Aufgrund der sehr langen Lieferzeiten sei es derzeit nicht möglich, den kurzfristigen Bedarf zu decken, so der Dienstleister. Bis Ende 2023 wird er aber insgesamt rund 1.000 Pkw produzieren. Die Umstellung auf vollelektrische Pkws erfolgt schrittweise. Grund dafür ist, dass das gewünschte Nutzungsprofil nicht immer mit den technischen Möglichkeiten der Fahrzeuge übereinstimmt.
Jeder zweite Firmen- oder Dienstwagen bei Dachser in Europa wird ein batterieelektrisches Fahrzeug sein. Zudem können die Fahrer von Firmenwagen und Dachser-Niederlassungen zwischen verschiedenen Modellen unterschiedlicher Hersteller wählen. Die Mitglieder der Dachser-Geschäftsführung werden im Jahr 2022 komplett auf elektrische Dienstwagen umsteigen.
Neue Ladestationen: Technologie mit Ökostrom
Dachser schafft nach eigenen Angaben in seinen Niederlassungen ausreichend Ladestationen für elektrische Firmenwagen. Es wird mehr als 40 neue Schnellladestationen für Lkw geben. Jede der Ladesäulen wird eine Ladeleistung von 180 kW haben.
Außerdem werden alle Ladestationen mit Ökostrom versorgt. Nach Angaben des Unternehmens wird der Ökostrom entweder eingekauft oder über Photovoltaikanlagen selbst erzeugt. Diese technologischen Fortschritte werden den Verkehr effizienter machen und gleichzeitig die Umwelt schützen.