Lkw-Fahrer zu sein ist extrem belastend, anstrengend und oft auch gefährlich. Deshalb wollen wir von Fleet Speak mit unserer Serie „Der gesunde Lkw-Fahrer“ dafür sorgen, dass mehr Berufskraftfahrer ein gesundes und glückliches Berufsleben erleben können. Dafür decken wir in dieser Serie alle Bereiche ab, die dafür unserer Meinung nach wichtig sind. So zum Beispiel Arbeitnehmerschutz, die richtige Ernährung und mentale Gesundheit.
In unserem heutigen Artikel wollen wir uns aber einem anderen Thema zuwenden: Sport und ausreichend Bewegung. Denn nur mit einem gesunden Körper kann man sich auch an einem gesunden und leistungsfähigen Geist erfreuen. Deshalb erklären wir in diesem Ratgeber, wie das richtige Training für einen Lkw-Fahrer aussieht und was man dabei unbedingt beachten sollte.
Darum ist Sport und ausreichend Bewegung für einen Lkw-Fahrer so wichtig
Der Beruf des Lkw-Fahrers beinhaltet unterschiedlichste Herausforderungen und Belastungen: Heimweh, Druck von Vorgesetzten, Stress im Straßenverkehr und Langeweile sind nur einige davon. Nach wie vor klagen jedoch die mit Abstand meisten Lasterfahrer über körperliche Beschwerden. Das dürfte wenig überraschend sein, wenn man sich den Berufsalltag eines Lasterfahrers vor Augen führt.
Stundenlang sitzt man dabei hinter dem Lenkrad, oft mit einer ungesunden Körperhaltung. Kommt man am Ziel der Route an, muss man beim Ein- und Ausladen plötzlich körperlich schwere Aufgaben erledigen. Und das ohne, dass der Körper zuvor Zeit hätte, sich richtig aufzuwärmen. Danach geht es dann, verschwitzt und müde, wieder zurück hinters Lenkrad für weitere ermüdende Stunden auf der Autobahn.
Macht man als Lkw-Fahrer eine Pause, ist die Situation nicht wirklich besser. Der Besuch eines Fitnessstudios bleibt Wunschdenken, solange man auf der Straße unterwegs ist. Schließlich muss man sich als Berufskraftfahrer schon darüber freuen, wenn man auf einem Rastplatz saubere sanitäre Anlagen vorfindet.
Die häufigsten Krankheitsbilder unter Lasterfahrern entsprechen genau diesem Belastungsmuster: Die meisten Lkw-Fahrer klagen über Nacken-, Rücken-, Knie- und Schulterschmerzen. Das wiederrum führt dann zu einer erhöhten psychischen Belastung, was wiederum die Konzentration während des Fahrens negativ beeinflusst. Leidet man als Berufsfahrer unter Schmerzen, erhöht sich die Gefahr eines Unfalls oder anderen Fehlverhaltens daher stark.
Häufig verschlimmern sich diese Beschwerden im Alter so stark, dass ein Ausüben des Berufs nicht mehr möglich ist. Allerdings kann man dieser Entwicklung mit dem richtigen Training entgegenwirken. In den folgenden Abschnitten verraten wir, wie das möglich ist und warum auch Pausen für den Trainingserfolg so wichtig sind.
Das richtige Training
Um so fitter, ausdauernder und stärker der eigene Körper ist, um so besser hält er auch Belastungen stand. Das gilt natürlich auch für Belastungen im eigenen Beruf, zum Beispiel als Lkw Fahrer. Denn Fitness-Training hilft erwiesenermaßen dabei, Verletzungen und Abnutzungs-Beschwerden im eigenen Körper vorzubeugen und auch im Alter gesund und glücklich zu bleiben.
Für uns ist der Aspekt des Trainings im Leben eines Lkw-Fahrers daher extrem wichtig. Denn durch regelmäßiges Training kann man den eigenen Beruf nicht nur länger ausüben. Nein, man wird auch ein besserer Fahrer, da man nicht mehr durch Schmerzen und Ermüdungs-Erscheinungen des eigenen Körpers abgelenkt wird. In den nächsten Abschnitten wollen wir deshalb erklären, wie man als Lasterfahrer richtig trainiert.
Training unterwegs
Als Lkw-Fahrer verbringt man den Großteil des eigenen Lebens unterwegs auf Tour. Deshalb muss hier auch der Fokus des Trainings gesetzt werden. Der Besuch eines Fitnessstudios ist von unterwegs eher unrealistisch. Denn erstens findet man solche Einrichtungen auf Rastplätzen fast nie. Darüber hinaus hat man in den Pausen auch keine Zeit, um extra bis zu einem Fitnessstudio zu fahren.
Das ist aber noch lange kein Grund, um auf das eigene Training zu verzichten. Denn auch ohne Gym kann man unterwegs jede Menge trainieren. Dabei sollte der Fokus vor allem auf Muskelausdauer-Training liegen, da man als Fahrer den Körper in der Regel über eine lange Dauer beansprucht. Für ein solches Training benötigt man eigentlich nicht mehr als den eigenen Körper und ein paar Trainingsschuhe.
Durch ein paar zusätzliche Accessoires, die man problemlos im eigenen Lkw verstauen kann, kann man das eigene Training noch umfassender und abwechslungsreicher gestalten. Dazu gehören zum Beispiel Kettle Bells, Springseile, Kurzhanteln und eine Isomatte. Hat man sich diese Ausrüstung einmal zugelegt, gibt es praktisch eine unendliche Auswahl an Übungen für das eigene Training.
Dies sind einige unserer Favoriten:
- Burpee
- Liegestütze
- Kniebeuge
- Mountain-Climbers
- Crunch
- Kettle Bell Swing
- Turkish Get-Up
Wenn das Ziel des eigenen Trainings die Muskelausdauer ist, dann sollte man mit vielen Wiederholungen und kurzen Pausenzeiten trainieren. Der Schwierigkeitsgrad einer Übung sollte so gewählt werden, dass man mindestens 12 Wiederholungen durchführen kann, bevor man eine Pause einlegt. Die Pause zwischen den einzelnen Sätzen sollte nicht länger als 30 Sekunden betragen.
Darüber hinaus eignet sich der Zwischenstopp auf dem Rastplatz auch perfekt für eine Laufeinheit. Joggen stärkt unter anderem das Herz-Kreislaufsystem und den Lunge-Apparat: Als LKW Fahrer wird man so noch belastbarer und ausdauernder im Job. Übrigens: Wenn man mit dem Training gerade erst angefangen hat, ist eine ausgedehnte Spazierrunde genau das richtige für den Einstieg.
Wenn man Joggen und Spazierengehen in das eigene Trainingsprogramm einbauen will, dann sollte man jedoch unbedingt in qualitativ hochwertige Laufschuhe investieren. Denn minderwertige Laufschuhe schädigen Gelenke, Knie und Wirbelsäule oft unwiderruflich. Darüber hinaus halten Laufschuhe von Premium Marken oft für mehrere Jahre – eine Investition lohnt sich also!
Training zu Hause
Wenn man als Lasterfahrer endlich mal zu Hause ist, will man natürlich so viel Zeit wie möglich mit der eigenen Familie genießen. Allerdings kann es sich auch hier lohnen, ein oder zwei Trainingseinheiten einzuschieben. So kann man Körper und Geist zum Beispiel eine Abwechslung vom monotonen Trainingsalltag unterwegs bieten, indem man mal etwas Neues ausprobiert. Schwimmen, Klettern und Radfahren sind dafür tolle Optionen.
Gleichzeitig bietet sich die Zeit zu Hause natürlich auch für eine Trainingseinheit im Fitnessstudio an. Hier sollte der Fokus dann vor allem auf dem Maximalkrafttraining mit Gewichten liegen. Denn erstens kann man umso besser mit den Belastungen des Be- und Entladens umgehen, umso stärker man ist. Und zweitens schützt eine starke Muskulatur auch die eigenen Gelenke vor einer Fehlbelastung durch das stundenlange Sitzen.
Mit wenig Zeit, bzw. wenigen verfügbaren Trainingseinheiten bieten sich Ganzkörperübungen für ein maximal effektives Training an. Dazu gehören in erster Linie Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben. Typische Fitness-Übungen wie der Bizeps-Curl sollten eher als Ergänzung gesehen werden. Für das Maximaltraining sollte man Sätze mit wenigen Wiederholungen, 1-5, und längeren Pausenzeiten wählen.
Regeneration und Pausen
Viel hilft viel trifft in den wenigsten Fällen zu – und ganz sicher nicht beim Fitness-Training. Denn für Erfolge beim Trainieren ist es entscheidend, dass der eigene Körper genug Auszeit zum Regenerieren bekommt. Denn genau hier wird der Körper stärker, ausdauernder und schneller. Übertraining ist eine reale Gefahr für die physische und psychische Gesundheit des Körpers und sollte deshalb unter allen Umständen vermieden werden.
Erholung bedeutet aber auf keinen Fall nichts tun und die Füße hochlegen. Wenn man nämlich nicht wirklich schläft, ist das Rumliegen in der Fahrerkabine oder auf der Couch nämlich alles andere als erholsam für den eigenen Körper. Stattdessen empfehlen sich leichte Spaziergänge, Dehnen und Yoga. So vermeidet man darüber hinaus Versteifungen und Muskelkater und ist schneller wieder fit fürs Training.
Lohnt sich ein professioneller Trainer?
Professionelle Trainer kosten viel Geld – zumindest die Trainer, die einen wirklich seriös und kompetent beraten. Besonders als Anfänger kann es sich jedoch trotzdem lohnen, einige Stunden bei einem Personal-Trainer zu buchen. Dieser kann einem nicht nur die richtige Bewegungsausführung zeigen, sondern darüber hinaus auch bei der Erstellung eines Trainings- und Ernährungsplans behilflich sein.
Wenn man sich nicht 100% sicher ist, wie bestimmte Übungen ausgeführt werden, sollte man deshalb unbedingt den Rat eines professionellen Trainers einholen. Eine falsche Ausführung der Übung kann schnell gesundheitsschädlicher werden als gar kein Training und zu schweren Verletzungen führen. Das gilt vor allem für das Training mit Gewichten.
Was ist noch wichtig, um als Lkw-Fahrer gesund und glücklich zu bleiben?
Warum Sport und ausreichend Bewegung für einen Lkw-Fahrer so unglaublich wichtig sind, haben wir jetzt bereits geklärt. Allerdings ist dies nicht der einzige Faktor für ein gesundes und glückliches Leben als Lkw-Fahrer. Und genau deshalb ist dies auch noch nicht der letzte Teil unserer Serie.
In weiteren vier Teilen werden wir unter anderem folgende Themen behandeln:
- Die richtige Ernährung
- Mentale Gesundheit
- Arbeitnehmerschutz als Lkw-Fahrer
- So wirst du zum gesunden Lkw Fahrer – unsere Anleitung für den Alltag
Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass all diese Aspekte sich gegenseitig beeinflussen und fördern. Die richtige Ernährung führt zu einer besseren Performance im Sport, was sich besonders positiv auf die mentale Gesundheit auswirkt. Und das wiederrum macht einen als Lkw-Fahrer glücklicher, gesünder und kompetenter.
Wir freuen uns darauf, in unserer Serie „Der gesunde Lkw-Fahrer“ mit dir gemeinsam zu entdecken, wie man als Lkw-Fahrer gesund, glücklich und erfolgreich sein kann. Wir hoffen, damit das Berufsleben unserer Leser zu verbessern und vielleicht den ein oder anderen neugierigen Interessenten für den Job des Berufskraftfahrers begeistern zu können.
Wenn du zu unserer neuen Serie oder zu einem anderen Thema Fragen, Kritik oder Anregungen hast, dann freuen wir uns immer darauf, von dir zu hören. Hinterlasse uns eine Antwort in den Kommentaren und helfe uns dabei, noch besser zu werden.