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Erste Logistiklösungen für den Corona-Impfstoff

Erste Logistiklösungen für den Corona-Impfstoff

Fleet Speak hat bereits darüber berichtet, dass die Vorbereitungen auf die Verteilung des Corona-Impfstoffes in Hochtouren laufen. Eines der großen Probleme dabei ist die Kühlung. Denn viele Präparate müssen extrem kühl gelagert werden, um nicht zu verfallen. So zum Beispiel der neue Pfizer Wirkstoff, der eine Kühlung bis zu minus 70 Grad benötigt.

Allerdings entwickeln die ersten Unternehmen bereits besondere Lösungen für dieses Problem. So hat zum Beispiel die Schweizer Firma Skycell jetzt einen besondere Transportlösung entwickelt. Diese Lösung erlaubt es die Impfungen bei Temperaturen von bis zu -80 Grad zu transportieren. Außerdem hat Skycell darum herum eine ganzheitliche Lösung entwickelt, die eine Lieferung der Medikamente bis vor die Haustür ermöglichen soll.

Das Problem bei der Distribution des Impfstoffes

Die Welt hat einheitlich aufgeatmet, als bekannt wurde, dass es bald einen Impfstoff gegen Corona geben wird. Oder besser gesagt mehrere Impfstoffe. Denn aktuell liefern sich gleich mehrere Firmen ein Kopf an Kopf Rennen um den Corona-Impfstoff.

Sobald bekannt wurde, dass die Pharmafirmen bald Impfstoffe gegen Corona anbieten können, ging das große Planen los. Schließlich muss jetzt eine unfassbar große und weltweite Impfoperation organisiert werden. Schätzungsweise 10 Milliarden Impfdosen müssen auf der ganzen Welt verteilt werden.

Das erfordert natürlich umfassende Logistik Maßnahmen. Die großen Industrienationen planen bereits die Verteilung des Impfstoffes an die Bevölkerung. Dafür werden Einrichtungen gemietet und umgebaut, Lagerplätze zur Verfügung gestellt und die Bundeswehr eingeschaltet. Allerdings muss der Impfstoff ja auch irgendwie von den Fabriken zu den Behörden gelangen.

Hier kommen die größten Logistikfirmen der Welt ins Spiel. DHL und Kühne & Nagel haben bereits Verträge mit Pharmaunternehmen unterschrieben. Unzählige Firmen investieren in einen Ausbau des eigenen Firmennetzes. Und mit Hochdruck wird nach einer Lösung für den Transport der so empfindlichen Medizin gesucht.

Extreme Kühlung

Die Logistiker haben bei der Verteilung des Impfstoffes ein großes Problem. Und das ist die große Empfindlichkeit der Medikamente. Denn die meisten der bekannten Impfstoffe werden bei Lagerung und Transport Minustemperaturen benötigen. Eines der am meisten ersehnten Medikament, das von Pfizer, muss sogar konstant bei -70 Grad gelagert werden.

Und das stellt die Logistikunternehmen vor ungekannte Schwierigkeiten. Denn bisher gab es fast keine Güter, die solche Anforderungen an Transport und Lagerung der Medikamente hatten. Zwar haben die größten Logistiker durchaus Erfahrung mit diesen Spezialsendungen. Allerdings nur in einem bruchteilhaften Umfang der zu erwartenden Corona-Impfungen.

Bei der Lagerung profitieren vor allem Unternehmen wie DHL von Ihrer Erfahrung in der Pharmasparte. Denn diese Firmen besitzen bereits Lagerhäuser mit Kapazitäten für extreme Minustemperaturen. Und auch wenn diese Kapazitäten längst nicht genug sind, so können Sie jetzt doch nach genau dem gleichen Muster überall aufgebaut werden.

Beim Transport sieht es da schon anders aus. Zwar verfügen einige Unternehmen über spezielle Kühllaster, die auch Temperaturen bis zu -80 Grad bewerkstelligen können. Allerdings gibt es davon nur extrem wenige. Und diese Lkws lösen außerdem auch nicht das Problem des Transportes mit dem Flugzeug.

Denn damit der Impfstoff überall auf der Welt schnell und zuverlässig verteilt werden kann, sind Flugtransporte unverzichtbar. Mit dem Schiff würde eine Verteilung einfach zu lange dauern. Allerdings gibt es keine Flugzeuge, die für solche Transporte vorgesehen sind.

Daher ist geplant, die Medikaster mit einer Trockeneis Kühlung zu transportieren. Da das Trockeneis in großen Mengen aber schädlich und giftig ist, kann davon immer nur eine limitierte Menge eingesetzt werden. Und das wiederum beschränkt die Zahl der Medikamente, die pro Flugzeug transportiert werden, drastisch.

Auftritt SkyCell

Dir Firma, die das große Problem bei der Verteilung des Wirkstoffes jetzt lösen will, ist SkyCell. Das Schweizer Pharmalogistik Start-Up ist einer der neu aufgestiegenen Stars der Branche. Erst in diesem Jahr konnte das Unternehmen 62 Millionen Franken bei einer Finanzierungsrunde einnehmen. Und das mitten in der Corona-Krise.

Das Unternehmen ist vor allem für innovative und ganzheitliche Lösungen bekannt. Die Produkte von SkyCell sind „smart“. Das heißt, sie erfassen, verarbeiten und präsentieren eine Unmenge von Daten zu jedem Zeitpunkt. So erhalten Speditionen einen unglaublichen Vorteil bei der Planung und Durchführung von Logistikoperationen.

Die neue Technologie

Wie bereits erwähnt, ist das größte Problem bei der Verteilung des Impfstoffes die Kühlung. Denn der Einsatz von Trockeneis schränkt die möglichen Transportkapazitäten extrem ein. Und das wiederum führt zu einer extremen Verzögerung bei der Distribution. Dieses Problem will SkyCell jetzt lösen. Einfach dadurch, dass das Unternehmen kein Trockeneis verwendet.

Denn dank einer einzigartigen Kombination aus speziellen Containern, der patentierten Kühltechnik und spezieller Software ist eine Kühlung auch bei extremen Minustemperaturen möglich. Wie alle anderen SkyCell Produkte sind auch die neuen Kühlcontainer intelligent. Sie sammeln konstant Informationen über die Temperaturen innerhalb und außerhalb des Containers.

So kann die Ladung im Inneren immer kühl bleiben. Der Kühlcontainer kann dabei eine Temperatur zwischen -60 und -80 Grad bis zu 120 Stunden lang halten ohne wieder geladen werden zu müssen. Das sorgt für einen extremen Vorteil bei der Verteilung der Covid-19 Präparaten.

Und da der Container von SkyCell kein Trockeneis benötigt, gibt es auch keine Einschränkungen. Die Container der Schweizer Firma können 100% der Ladekapazitäten eines Flugzeuges und Lkws nutzen. Dadurch können die Lieferanten eines möglichen Corona Impfstoffes natürlich signifikant erhöht werden.

Der CEO und Mitbegründer von SkyCell, Richard Ettl, äußerte sich dazu folgendermaßen: „SkyCell hat große Erfahrung bei der Schaffung sicherer und effizienter Impfstoffbehälterlösungen, die 90 Prozent des Produkts transportieren für den nach Einnahmen größten Impfstofflieferanten der Welt. Mit der Einführung dieses ultrakalten intelligenten Containers sind wir nun in der Lage, alle führenden Impfstoffkandidaten für Covid-19 zu transportieren, die sowohl den Massenvolumenmarkt von 2 bis 8°C als auch das wichtige Marktsegment der – 60°C bis -80°C. Wir verzeichnen im Jahr 2020 bereits ein Wachstum von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Pharmaunternehmen und Regierungen auf der ganzen Welt erkennen die Notwendigkeit, dass ihre Lieferketten robust genug sind, um kritische Impfstoffe in lebensfähigen Zustand und mit ausreichendem Volumen zu transportieren“.

Start der Produktion

Die neue Technologie von SkyCell verspricht die Verteilung des Impfstoffes entscheidend zu beschleunigen. Deshalb soll die Produktion der Container auch so schnell wie möglich starten. Bereits in der kommenden Woche sollen die ersten Container gefertigt werden. Im Januar sollen dann bereits 100 Container fertig sein.

Damit könnten dann bereits im August 2021 pro Monat 7 Millionen Impfstoffdosen transportiert werden. So könnten bei bestimmten Medikamenten 35 Millionen Menschen geimpft werden – und das nur dank der Container von SkyCell.

Anfang 2021 mindestens 7 Millionen ultrakalte Covid-19-Impfstoffdosen pro Monat sicher um die Welt zu transportieren. Bei konzentrierten Impfstoffen könnten bis zu 35 Millionen Patienten pro Monat geimpft werden.

Nico Ros, CTO und Co-Founder von SkyCell, sagte dazu: „Der Bau der Container ist eine höchst anspruchsvolle Ingenieursarbeit, vergleichbar etwa mit der Konstruktion eines Formel-1-Wagens. Alles muss optimiert werden, um jede Fracht zu schützen – insbesondere aber einen Impfstoff für Covid-19. Dank der virtuellen Modellierung konnten wir schnell und sicher eine Lösung entwickeln, die die Kapazität eines Flugzeugs erhöht und den Transport von der Fabrik bis zum Krankenhaus bei ultrakalten Temperaturen gewährleistet.“

Bereitet sich dein Unternehmen auch schon auf die Auslieferung des Impfstoffes vor? Denkst du, dass die Speditionen diese logistische Herausforderung meistern werden? Lass es uns in den Kommentaren wissen – Fleet Speak freut sich über deine Antwort!

 

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