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EU will Maut System für Lkws umfassend umgestalten

EU will Maut System für Lkws umfassend umgestalten

Das Mautsystem der EU soll umfassend neu gestaltet werden. Darauf haben sich EU-Kommission, Rat und Parlament jetzt geeinigt. Statt wie bisher anhand der Zeit auf der Straße, soll die neue Maut jetzt anhand der C02-Emissionen von Fahrzeugen berechnet werden. Damit will die EU die Entwicklung einer nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Logistikbranche vorantreiben.

Darüber hinaus soll durch die Maut auch die europäische Infrastruktur gefördert werden. Zunächst soll diese neue Form der Maut nur für die schwersten Lkw gelten. In der Zukunft wird diese Regel wahrscheinlich aber auf alle Arten von kommerziellen Nutzfahrzeugen angewendet werden.

Neuer Beschluss mit großen Auswirkungen auf die Lkw-Branche

Laut EU sollen die bisher genutzten Zeit-Vignetten innerhalb von acht Jahren durch ein neues, auf CO2 Emissionen basierendes Maut-System ersetzt werden. Länder, die bereits jetzt ein nationen-übergreifendes Vignettensystem wie den Eurovignetten-Vertrag anwenden, sollen zwei Jahre mehr Zeit für die Umsetzung der neuen Richtlinien bekommen.

Ab diesem Zeitpunkt müssen die Maut-Gebühren für Infrastruktur- und Nutzungs-Gebühren in ganz Europa auf Grundlage gemeinsamer Sätze für CO2-Emissionen erhoben werden. Die Sätze werden dabei anhand bereits existierender Emissions-Vorschriften berechnet. In einem ersten Schritt soll diese neue Regelung tatsächlich nur für die schwersten und größten Lkw gelten. Alle anderen schweren Nutzfahrzeuge sollen aber innerhalb kürzester Zeit folgen.

Ab 2026 sollen dann auch die Mautgebühren für Transporter, Kleinbusse und alle anderen kommerziellen Nutzfahrzeuge anhand von CO2 Emissionen berechnet werden. Allerdings sollten hier andere C02-Vorschriften greifen, die technisch auch machbar sind. Zwar wurden die neuen Richtlinien von EU-Kommission, Rat und Parlament bereits beschlossen, die offizielle Zustimmung des gesamten EU-Parlaments und des Europäischen Rates steht allerdings noch aus. Erst dann haben die neuen Beschlüsse Rechtsgültigkeit.

Der portugiesische Verkehrsminister Pedro Nuno Santos äußerte sich dazu folgendermaßen: „Die heutige Einigung über die Straßenbenutzungsgebühren mit strengeren und umfassenderen Vorschriften und einem neuen System zur Bekämpfung der CO2-Emissionen ist ein entscheidendes Element bei der Dekarbonisierung des Verkehrs und der Erreichung der Klimaziele im Einklang mit dem europäischen Grünen Deal und dem Pariser Abkommen.“

Und weiter: „Indem sie Anreize für sauberere Transportvorgänge schafft, gibt sie Fahrzeugherstellern und Spediteuren ein klares Signal und Rechtssicherheit für das nächste Jahrzehnt, wie es von der Industrie, Umweltorganisationen und anderen Interessengruppen gefordert wird.“

Verband europäischer Automobilhersteller: Wichtiger Schritt in die Zukunft

Der Verband europäischer Automobilhersteller (ACEA) äußerte sich positiv über die Beschlüsse aus Brüssel. Martin Daum, der nicht nur der Vorsitzende des Verbands, sondern auch der CEO von Daimler Trucks ist, bekräftigte dies in einer Pressekonferenz zu den neuen Maut-Richtlinien. Laut Daum wollen die europäischen Hersteller ab 2040 nur noch Fahrzeuge herstellen, die keine fossilen Brennstoffe mehr verwenden.

Damit dieses Ziel allerdings erreicht werden könne, seien neue Gesetze und Richtlinien, wie z.B. das CO2 Mautsystem dringend nötig. Denn in der unmittelbaren Zukunft würden CO2-neutrale LKW und Busse teurer als Diesel-Modelle bleiben und so auf dem Markt weiterhin nicht konkurrenzfähig sein. Deshalb seien jetzt Subventionierungsprogramme für nachhaltige Fahrzeuge von Seiten der Regierungen wichtig.

Darüber hinaus müssen die CO2-Steuern auf Treibstoffe, Emissionen und andere Faktoren kontinuierlich steigen, um eine Wettbewerbsfähigkeit der neuen LKW herzustellen. In diesem Zusammenhang würden die Fahrzeughersteller laut Daum die neuen Maut-Regelungen sehr positiv betrachten:

„Unser gemeinsames Ziel ist, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die richtige Infrastruktur zum elektrischen Laden und zum Betanken mit Wasserstoff aufgebaut und zudem ein schlüssiger politischer Rahmen geschaffen wird, um den Übergang voranzutreiben. Dies fordern wir bereits seit einiger Zeit. Daher begrüßen wir das Ergebnis des Trilogs zwischen EU-Kommission, Rat und Parlament zur Einführung eines CO2-basierten Mautsystems ausdrücklich.“

 

Was denkst du über das neue Mautsystem der EU? Sind immer mehr Regulierungen der richtige Weg hin zu einer nachhaltigen Logistikbranche? Fleet Speak will deine Meinung wissen! Wir freuen uns über deine Antwort in den Kommentaren!

 

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