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Lastwagen Industrie

Fahrermangel in Deutschland: Das Problem wird größer

Fahrermangel in Deutschland: Das Problem wird größer

Der Ausbruch der Corona Krise hat zu einer außergewöhnlichen Situation in der LKW-Branche geführt. Denn einerseits hat die Krise bewiesen, wie unverzichtbar und wichtig unsere LKW-Wirtschaft für die deutsche Gesellschaft und Wirtschaft sind. Besonders in den ersten Wochen der Krise bewahrte auch der unermüdliche Einsatz der Lasterfahrer die deutsche Versorgungskette vor dem Kollaps.

Gleichzeitig hat der Ausbruch der Pandemie aber auch ein altes Problem weiter verschärft. Und zwar den Fahrermangel in Deutschland. Wovor Branchenkenner schon seit Jahrzenten warnen, ist inzwischen Realität geworden: Die Flotten finden kaum noch Fahrer, um den Güterverkehr in Deutschland aufrecht zu erhalten. Aber warum ist das so? Und was kann dagegen getan werden? Fleet Speak fasst für dich die aktuelle Lage zusammen.

Wie schlimm ist der Fachkräftemangel?

Aber warum wird um den Fachkräftemangel so ein großes Aufsehen veranstaltet? Wie ernst ist die Lage tatsächlich? Laut der Bundesagentur für Arbeit sehr ernst. Denn 2019 nahm die Agentur den Beruf des Lasterfahrers in die sogenannte „Positivliste“ auf. Das bedeutet, dass der Beruf jetzt auch nach offiziellen Gesichtspunkten alle Kriterien für einen eklatanten Fachkräftemangel aufweist.

Laut Experten kommt diese Einschätzung allerdings viel zu spät. So schätzte der Bundesverband Spedition und Logistik bereits 2017, dass der Branche bis zu 45.000 Fahrer fehlen. 2019 wurden diese Einschätzungen dann bereits auf bis zu 60.000 mögliche fehlende Fahrer angehoben. Und das war noch vor Beginn der Corona Krise. Außerdem geht der BGL davon aus, dass sich zukünftig bis zu 25.000 Fahrer jährlich in den Ruhestand verabschieden. Das Problem dürfte zukünftig also noch schlimmer werden.

Warum kommt es zu einem Fachkräftemangel in der LKW-Branche?

Deutschland im Allgemeinen leidet unter einem Fachkräftemangel. Das liegt vor allem daran, dass unsere Bevölkerung immer mehr überaltert. Es stehen immer weniger Nachwuchskräfte zur Verfügung, die überhaupt ausgebildet werden könnten. Die LKW-Branche trifft das doppelt hart. Denn während es gleichzeitig immer weniger mögliche neue Mitarbeiter gibt, erhöht sich der Warenumschlag doch ständig.

Aber sogar bei den wenigen möglichen Azubi-Kandidaten kann die LKW Branche nur sehr schlecht abschneiden. Das liegt vor allem an einem massiven Image Problem. Denn der Beruf des LKW Fahrers gilt als extrem unattraktiv: Zu harte Arbeitszeiten, zu viel Zeit weg von Zuhause und eine zu schlechte Bezahlung sind dafür nur einige Gründe. Außerdem ist es auf Grund des Macho-Images der Fahrer fast unmöglich, Frauen für diesen Beruf zu begeistern.

Was kann gegen den Fachkräftemangel unternommen werden?

Die LKW-Branche muss den Kampf gegen den Fahrermangel an zwei Fronten kämpf. Da wäre einmal der allgemeine Fachkräftemangel in Deutschland auf Grund der Überalterung der Bevölkerung. Um das zu bekämpfen, hat die Bundesregierung unter anderem eine neue Gesetzgebung verabschiedet. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz soll die Anwerbung von nicht-EU Fachkräften erleichtern. Wie sich das im März in Kraft getretene Gesetz auf den deutschen Arbeitsmarkt auswirkt, muss sich noch zeigen.

Allerdings wird die Speditionsbranche sich grundlegend ändern müssen, um einen Kollaps innerhalb der nächsten Jahre zu vermeiden. Solange sich die Arbeitsbedingungen von LKW-Fahrern in Deutschland nicht entscheidend bessern, solange wird es den Unternehmen nicht gelingen, genug Fachkräfte für ihre offenen Stellen zu finden. Was denkt du: Was muss sich in unserer Branche am dringendsten ändern? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

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