Mit dem Abschluss des Gemeinschaftsprojekts Hamburg TruckPilot von MAN Truck & Bus und HHLA, wurde ein weiterer wichtiger Meilenstein für selbstfahrende Lkw erreicht.
Nach Ansicht von Dr. Frederik Zohm ist dies eine positive Entwicklung in der Güterverkehrsbranche. Das autonome Fahren mache den Güterverkehr nicht nur sicherer, sondern auch nachhaltiger. Der Einsatz von autonomen Lkw könne in das Güterverkehrsgewerbe integriert werden. Dr. Frederik ist Vorstandsmitglied für Forschung und Entwicklung bei MAN.
“Dieses Pilotprojekt ist der Beweis dafür, dass autonome Lkw zur Verbesserung der Dienstleistungen beitragen können. Selbstfahrende Lkw werden die Transportbranche verändern. Sie sind nicht nur nachhaltig, sondern auch praktisch. Gemeinsam mit unseren Partnern hoffen wir, dass wir bis 2030 selbstfahrende Lkw haben werden”, sagte er.
ITS World Congress
Die Partnerunternehmen stellen die Ergebnisse auf der ITS World Congress 2021 Konferenz am 13.10.2021 in Hamburg vor. Auf der Pressekonferenz betonte die Vorstandsvorsitzende der HHLA, Angela Titzrath, die Bedeutung der Zusammenarbeit. Die Partnerschaft mit MAN sei nicht nur ein wichtiger, sondern auch ein notwendiger Schritt, um die Zukunft des Güterverkehrs zu gestalten, sagte sie.
“Wir sind begeistert vom autonomen Fahren. Wir bereiten uns besonders auf die Chancen vor, die das autonome Fahren auf globaler Ebene mit sich bringt. Um das Beste daraus zu machen, müssen wir bereit für Veränderungen sein. Der Hamburger TruckPilot ist ein gutes Beispiel für einen transformativen Prozess. Dieser Prozess zielt darauf ab, Veränderungen herbeizuführen, von denen die Logistikbranche insgesamt profitieren wird.”
Mehr erreichen durch Kooperation
Im Sommer 2021 haben MAN Truck & Bus und die HHLA das Projekt “Hamburg TruckPilot” erfolgreich abgeschlossen. Ziel des dreijährigen Projekts war die praktische Erprobung und Entwicklung eines autonomen Lkw-Containerumschlags am HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA).
Praktische Fahrten
Während der Praxisfahrten fanden eine Reihe von Aktivitäten statt.
Die Spedition Jakob Weets e.K., der Logistikpartner aus Emden, transportierte zunächst im Auftrag der Volkswagen Konzernlogistik 40-Fuß-Container, gesteuert von einem Fahrer, zum CTA-Terminal im Hamburger Hafen. Der Lkw lieferte hervorragende Ergebnisse.
Der Lkw fuhr selbstständig über das Terminalgelände. Er konnte sich problemlos mit dem Verkehr und anderen Verkehrsteilnehmern mischen, ohne Probleme zu verursachen. Der Lkw fuhr bis zum Blocklager, seinem endgültigen Bestimmungsort. Außerdem fuhr er selbstständig rückwärts in seine Parkposition. All dies tat der Truck mit hoher Präzision. Die Rückfahrt nach dem Containerumschlag verlief ebenso reibungslos.
Die Kontrolle übernahm einmal mehr der Fahrer Jakob Weets e.K. von der Spedition.
Till Schlumberger, Projektleiter bei der HHLA und verantwortlich für den Hamburg TruckPilot, zeigte sich beeindruckt von den Ergebnissen. Er machte deutlich, was für eine technologische Pionierleistung der Testlauf gewesen ist.
“Der HHLA Container Terminal Altenwerder gilt für uns als idealer Ort, um vielversprechende Technologien zu erproben. Sein hoher Automatisierungsgrad sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Trotz des 24/7-Betriebs an 360 Tagen im Jahr stehen wir vor Herausforderungen. Unsere größte Herausforderung ist die sichere Integration von autonomen Lkw in die Terminalprozesse. Denn konventionelle und autonome Transporte vermischen sich in diesem Prozess. Mit dem Pilotprojekt Hamburg TruckPilot konnten wir zeigen, dass dieser Einsatz in der Praxis möglich und erfolgversprechend ist.”
Die Ergebnisse
Auch der Projektleiter Hamburg TruckPilot bei MAN Truck & Bus ist mit den Ergebnissen des Praxistests im Hamburger Hafen zufrieden.
“Mit dem Projekt Hamburg TruckPilot haben wir einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum autonomen Fahren erreicht. Wenn wir sehen, wie unser Lkw in seine Blocklagerspur manövriert, bedeutet das, dass es funktioniert. Es bedeutet auch, dass wir die geforderte hohe Genauigkeit einhalten können.
Ich war stolz auf das gesamte Team, weil das Heben der Ladung während der praktischen Fahrten reibungslos funktionierte. Selbst auf Terminals mit manuell gesteuerten Sensoren und Staplern hat es funktioniert. Ich glaube, dass wir auf diese Erfahrung für zukünftige Projekte aufbauen können.” Sebastian Völl
Die Partner haben während des gesamten Prozesses Daten gesammelt. Dies geschah auf der A6 zwischen dem Hafengelände und dem Weets Container Terminal Soltau, die etwa 7 Kilometer voneinander entfernt sind.
Die Beteiligten kamen zu dem Schluss, dass die Informationen auch für Projekte mit praktischen Fahrten auf öffentlichen Straßen hilfreich sein könnten. Vor allem diese praktischen Tests werden in der Regel von Sicherheitsfahrern begleitet. Diese können in Bereichen stattfinden, die durch das deutsche Gesetz für autonomes Fahren gesperrt sind.
Deutschland: Ein Motor der Innovation
Deutschland ist das erste Land, das ein Gesetz zum autonomen Fahren erlassen hat. Im Juli dieses Jahres erließ das Land ein Gesetz, das autonome Fahrzeuge zulässt und regelt. Diese Fahrzeuge haben ihre eigenen definierten Bereiche, zum Beispiel den Verkehr zwischen Logistikterminals. Wichtig ist auch, dass es eine technische Überwachung gibt, die die Fahrten kontrolliert.
Vorteile der autonomen Lkw
- Die Lkw sind effizient
- Die Lkw sind kosteneffektiv
- Die Lkw sind zuverlässiger
- Autonome Lkw sind nachhaltiger
- Autonome Lkw sind sicherer
- Sie sind eine Lösung für den Fahrermangel, der in vielen Ländern Europas zu beobachten ist. Der Mangel ist eine große Herausforderung für die Güterverkehrsbranche, insbesondere für die Containerlogistik 4.0 und die Industrie 4.0
Die Zukunft des Güterverkehrs: Was ist zu erwarten?
MAN plant, weitere Projekte zur Entwicklung des autonomen Hub-to-Hub-Transports zu starten. Die Vision ist, bis 2030 den Einsatz autonomer Lkw zu realisieren. Die Lkw werden sicher und nachhaltig sein. Mit Null-Emissions-Antrieben garantieren sie Effizienz. Um den CO2-Ausstoß im Güterverkehr zu minimieren, wird MAN mehr Partnerschaften eingehen, um die Automatisierung voranzutreiben.