Der koreanische Konzern hat die Gründung einer Wasserstoffsparte mit Namen HTWO bekanntgeben. Diese Sparte soll entscheidend zur Entwicklung einer emissionsfreien Gesellschaft beitragen.
Eine emissionsfreie Gesellschaft dank Hyundai?
Die koreanische Hyundai Motor Group (HMG) hat bekanntgegeben, dass das Unternehmen eine neue Sparte eröffnet, die sich ausschließlich dem Vertrieb und der Entwicklung der Wasserstoffenergie widmen wird. Laut Hyundai ist das weltweit einzigartig. Die neue Sparte bekommt den Namen HTWO – von der englischen Aussprache der chemischen Wasserstoffbezeichnung H2O. Laut Hyundai soll der Name aber auch, entsprechend der Unternehmensphilosophie zwei andere Begriffe zusammenbringen: Hydrogen (Wasserstoff) und Humanity (Menschheit).
HTWO ist laut Hyundai nur die logische Weiterentwicklung der 20 Jahre langen Erfahrungen, die der Anbieter bereits mit Wasserstofffahrzeugen sammeln konnte. Das Ziel der Sparte ist nichts anderes als das Entstehen einer emissionsfreien Gesellschaft. Dafür soll die Wasserstoff-Technologie zukünftig nicht nur bei Autos, sondern auch bei Schiffen, Flugtaxis und vor allem bei Nutzfahrzeugen eingesetzt werden.
Dass dazu bereits ein groß angelegtes Pilotprojekt in der Schweiz läuft, hatte Fleetspeak bereits berichtet. Denn Hyundai hat hier bereits mehrere Wasserstoff-Lkw ausgeliefert, die bereits auf Schweizer Straßen eingesetzt werden, um Waren auszuliefern.
Entscheidend für den Erfolg der neuen Sparte ist allerdings, dass die Wasserstoff-Technologie auf eine breite Akzeptanz in Gesellschaft und Wirtschaft stößt. Dafür will Hyundai zum einen die Kosten der Brennstoffzellenantriebe senken und gleichzeitig deren Leistung und Lebensdauer erhöhen. Das soll durch eine neue, leichte Bauweise mit höherer Energiedichte erreicht werden.
Die weltweite Strategie von Hyundai
Auch wenn die Ziele von Hyundai optimistisch scheinen, so hat der Fahrzeughersteller doch allen Grund dazu, selbstbewusst zu sein. Denn schließlich sammeln die Koreaner bereits seit 20 Jahren Erfahrung mit der Wasserstofftechnologie.
Bereit 2013 wurden die ersten in Serie gebauten Brennstoffzellen-Elektroautos des koreanischen Herstellers vorgestellt. Das erste veröffentlichte Modell war der Hyundai ix35 Fuel Cell. Seitdem hat das Unternehmen das eigene Angebot kontinuierlich ausgeweitet. Aktuell wird bereits die zweite Generation der Wasserstofffahrzeuge produziert: Der Crossover-SUV Nexo.
Außerdem ist das koreanische Unternehmen immer stärker in die Produktion und Entwicklung von Wasserstoff-Bussen für den öffentlichen Nahverkehr involviert. Das macht Sinn, wenn man bedenkt, dass ein grüner Nahverkehr ein entscheidender Schritt hin zu einer emissionsfreien-Gesellschaft ist. Hyundai produziert aber auch schon einen Wasserstoff-Lkw: Den XCIENT Fuel Cell Lkw.
XCIENT Fuel Cell Lkw
Natürlich produziert Hyundai auch noch den XCIENT Fuel Cell Lkw. Der Schwerlast-Lkw ist das weltweit erste in Serie produzierte schwere Nutzfahrzeug mit Wasserstoffantrieb. Der grüne Lkw hat aber trotzdem jede Menge Power. Immerhin kommt der XCIENT Fuel Cell gleich mit zwei Brennstoffzellen mit je 95 kW maximaler Leistung. Die beiden Brennstoffzellen erzeugen zusammen 190 kW (258 PS). Das reicht problemlos für alle Herausforderungen, auf die ein Lkw-Fahrer in Europa treffen könnte.
Das bisher größte Problem bei allen Lkws mit alternativem Antrieb, egal ob Wasserstoff oder Batterie, war die Reichweite der Fahrzeuge. Denn für Logistiker und Speditionen macht es wirtschaftlich nur Sinn, einen grünen Lkw zu bestellen, wenn dieser auch alle erforderlichen Touren schafft. Und zwar ohne Stundenlang getankt bzw. geladen zu werden.
Deshalb kommt der Hyundai XCIENT Fuel Cell Lkw gleich mit sieben Tanks, in denen der Wasserstoff gespeichert wird. Insgesamt hat der Laster ein Volumen von 32,09 kg Wasserstoff. Damit wird bereits heute eine Reichweite von über 400 Kilometern garantiert! In der Zukunft will das koreanische Unternehmen sogar Lkw Reichweiten von bis zu 1000 Km anbieten.
Der große Vorteil zu einem batterie-betriebenen Lkw ist, dass der XCIENT Fuel Cell in nur wenigen Minuten wieder startklar ist. Denn ein Volltanken des Wasserstoff-Lkws dauert nur 8 bis 20 Minuten, je nach technologischem Stand der Tankstelle. Wenn man das mit Ladezeiten von über eine Stunde bei den E-Lastern vergleicht, dann kann das Modell von Hyundai hier voll überzeugen.
Ausblick in die Zukunft
Das Öffnen einer Wasserstoffsparte macht für Hyundai absolut Sinn. Denn das Unternehmen hat bereits mehr als 20 Jahre Erfahrung mit der neuen Antriebsart. Außerdem produzieren die Koreaner bereits jetzt mehrere Wasserstoff-Modelle in Serie.
Das ist aber noch nicht alles. Denn Hyundai hat im letzten Jahrzehnt strategische Partnerschaften mit Wasserstoff-, Energie- und Logistikunternehmen auf der ganzen Welt geschlossen. Dadurch verfügt das Unternehmen inzwischen über ein globales Netz an Partnern, die mit Hyundai zusammen auf das Ziel einer emissionsfreien Gesellschaft hinarbeiten. Da war die Gründung der neuen Sparte nur der nächste logische Schritt.
Die neue Wasserstoffsparte HTWO soll ihren operativen Fokus zunächst auf die Märkte in Südkorea, USA, Europa und China konzentrieren. Laut dem Hersteller seien dies die Schlüsselmärkte für eine grüne Zukunft unseres Planeten.
Es scheint, als habe sich Hyundai voll und ganz der Wasserstofftechnologie verschrieben. Denkst du, das war die richtige Entscheidung? Oder wird sich doch der Batterieantrieb durchsetzen? Fleet Speak will deine Meinung wissen. Schreib uns deine Antwort in den Kommentaren!