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Ist Wasserstoff der Treibstoff der Zukunft? Auch Netto Discounter startet Feldtest

Erst vor kurzem hatte Fleet Speak über den Start eines großangelegten Feldversuches mit Hyundai Wasserstoff Lastern in der Schweiz berichtet. Und jetzt scheint es so, als würde jetzt auch in Deutschland ein wichtiger Schritt hin zur Mobilität der Zukunft getan werden. Denn Netto will jetzt ebenfalls einen Feldversuch mit Wasserstofflastern starten.

Mit mindestens zwei LKWs in Neumünster, einem Transport-Knotenpunkt in Schleswig-Holstein, will der Discounter jetzt testen, wie ein CO2 neutrale Logistik der Zukunft aussehen könnte. Dieses Projekt wollen wir in folgendem Artikel genauer vorstellen. Und da es aktuell ganz danach aussieht, als würde der Wasserstoff Antrieb seinen Erfolgszug fortsetzen, wollen wir diese Technologie auch ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen.

Wasserstoff-Technologie auf dem Vormarsch

Mit dem neuen Feldversuch von Netto setzt die Wasserstoff Technologie jetzt auch in Deutschland ihren Siegeszug fort. Aber wie funktioniert dieser Antrieb eigentlich? Und warum ist er so beliebt? Wie der Name schon vermuten lässt, verwenden diese Fahrzeuge Wasserstoff und nicht Diesel als Treibstoff für den Motor.

Dabei gibt es zwei unterschiedlich Konzepte: Der Wasserstoffverbrennungsmotor funktioniert dabei ähnlich wie der herkömmliche Verbrennungsmotor. Auch hier wird eine chemische Reaktion in mechanische Arbeit umgewandelt. Der Wasserstoff wird in einem Kolben zur Knallgasreaktion gebracht. Diese Reaktion treibt dann wiederum den Kolben im Motor an und dieser den Motor.

In den meisten neuen Fahrzeugen kommt allerdings die Wasserstoff-Brennzelle zum Einsatz. Diese verwandelt die elektrische Energie des Wasserstoffs in elektrische Antriebsenergie für den Motor. Die Brennstoffzelle ersetzt dabei also den herkömmlichen Motor. Dadurch entsteht, wie beim Elektrofahrzeug auch, viel weniger Verschleiß. Auch der Wirkungsgrad wird dadurch deutlich erhöht. Die Wasserstoffbrennzellen werden deshalb zukünftig völlig die Wasserstoffmotoren verdrängen.

Egal, ob es sich beim mit Wasserstoffbrennzelle angetriebenen Fahrzeug um ein Auto oder einen LKW handelt, eines bleibt immer gleich: Die Fahrzeuge stoßen kein CO2 aus. Für unsere Umwelt sind diese Fahrzeuge daher tolle Neuigkeiten. Und wenn, wie bei Pilot Projekten in der Schweiz, auch der gesamte erzeugte Wasserstoff aus erneuerbaren und sauberen Energiequellen kommt, dann sind diese Fahrzeuge tatsächlich absolut CO2 neutral.

Und das ist, noch vor den langfristig geringeren Betriebs- und Wartungskosten beim Wasserstoff-LKW, der wichtigste Kaufgrund für einen solchen Laster. Denn schließlich werden die Umweltbestimmungen für LKWs auch in Zukunft immer strenger werden. Gleichzeitig können die Speditionen und Unternehmen mit dem Einsatz von Wasserstoff LKWs aber auch den eigenen ökologischen Fußabdruck deutlich verkleinern. Das ist nicht nur gut fürs eigene Budget, sondern auch für das Image eines Unternehmens.

Der größte Konkurrent der Wasserstofftechnologie ist die Elektrotechnologie. Diese verfügt jedoch auch weiterhin über die bekannten Schwächen: Reichweite und Ladezeit der Akkus. Außerdem existiert in Deutschland absolut keine Infrastruktur für E-LKWs. Ganz abgesehen davon, befindet sich auch noch kein einziger E-Laster in der Serienproduktion.

Auch Netto wagt den Wasserstoff-Versuch

Wie wir im vorherigen Abschnitt erklärt haben, gibt es also mehr als genug Gründe, warum die Wasserstoffbrennzelle die LKW-Antriebsart der Zukunft werden könnte. Und das sieht offenbar auch der Discounter Netto so. Denn das Unternehmen hat jetzt mit mehreren Partnern eine Absichtserklärung unterschrieben. In dieser verpflichtet sich der Discounter dazu, einen Feldversuch mit Wasserstoff-LKWs durchzuführen.

Christina Stylianou, Leiterin der Unternehmenskommunikation bei Netto Marken-Discount, äußerte sich dazu folgendermaßen: „Durch die Nutzung und Etablierung innovativer Technologien leistet Netto schon jetzt einen Beitrag dazu, die CO2-Emissionen dauerhaft zu reduzieren. Wir freuen uns darauf, dieses Engagement mit der Nutzung von grünem Wasserstoff in unserer Logistik noch weiter auszuweiten. Zukünftig können dadurch gemeinsam circa 1,5 Millionen Kilogramm CO2 pro Jahr eingespart werden.“

Zu den Partner von Netto, insgesamt 9 Unternehmen, gehört unter anderem auch die Supermarktkette Edeka. Der Versuch soll in Neumünster in Schleswig-Holstein, einem Knotenpunkt für Transport und Logistik, durchgeführt werden. Jedes Unternehmen übernimmt bei der Umsetzung einen anderen Schwerpunkt. Dafür wird sogar extra eine Wasserstoff Tankstelle eingerichtet. Dabei wollen die beteiligten Partner außerdem sicherstellen, dass auch der gesamte Wasserstoff aus sauberer und erneuerbarer Energie stammt.

Wird dies umgesetzt, würde das die Realisierung der CO2-neutralen Schwerlastlogistik bedeuten. Außerdem wollen die Unternehmen aktiv das Ziel der Bundesregierung unterstützen, die Verkehrsemissionen in Deutschland bis 2030 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Sollte der Versuch erfolgreich verlaufen, plant Netto die eigene Flotte mehr und mehr auf Wasserstoff umzustellen.

 

 

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