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Mehr grüne Logistik-Unternehmen

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Die Zukunft ist jetzt. Noch nie war dieser Slogan für die Lkw-Branche passender als jetzt. Denn auch wenn der Wechsel hin zu sauberen Antriebsarten bei den Pkw eher noch schleppend vorangeht, hat sich die Lkw und Logistikbranche schon voll auf den Umstieg eingestellt. Immer mehr Firmen und Organisationen führen Laster mit nachhaltigen Antriebsarten ein. Dazu gehören jetzt auch die Österreichische Post, Gruber Logistics und die Posten Norge Group.

OMV und die Österreichische Post: 2000 Wasserstoff-Lkw

In Österreich wurde jetzt eine der umfangreichsten Absichtserklärungen im Bereich der grünen Energien unterzeichnet. Die Post und das Öl-, Gas- und Chemieunternehmen OMV haben jetzt verkündet, bis 2030 insgesamt 2000 Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb auf die Straße bringen zu wollen. Das Ziel dieser Kooperation sei es, den Einsatz von Wasserstoff-Antrieben im Schwerlastverkehr in Österreich voranzutreiben und so ein umweltfreundlicheres Logistiknetz zu ermöglichen.

Die Aufgabenverteilung

Für den neuen Zusammenschluss der beiden Konzerne wurde die Aufgaben klar verteilt. So wird die Österreichische Post nach ausführlichen Tests mit verschiedenen Brennstoffzellen-Fahrzeugen diese Stückweise in den eigenen Fahrzeugpark integrieren. Die IMW hingegen wird den grünen Treibstoff und die benötigte Infrastruktur zur Verfügung stellen. Der Energie-Konzern stellte schon unter Beweis, wie ernst es OMW mit diesen Absichten ist: Gemeinsam mit Kommunalkredit Austria hatte sich OMV kürzlich für den Bau einer Zehn-MW-Elektrolyseanlage in Schwechat entschieden.

Mit der neuen Kooperation soll natürlich in erster Linie ein nachhaltigeres Logistiknetzwerk erreicht werden. Kurzfristig erhoffen sich die Unternehme aber vor allem mehr Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Umsetzbarkeit des Wasserstoff-Antriebs in der realen Welt. Auch deshalb soll das Ziel von 2000 Lastern bereits bis 2023 erreicht werden.

Umfassende Kooperation von OMV und Post

Mit dieser Kooperation wollen die OMV und die Post garantieren, dass bis 2023 mindesten 2000 Lkw mit Brennstoffzellen-Antrieb auf österreichischen Straßen unterwegs sind. Diese sollen von den verschiedensten Herstellern kommen. Allgemein sei die Initiative offen für weitere Zusammenschlüsse mit Unternehmen im Bereich des Wasserstoff-Antriebs.

Thomas Gangl, OMV Chief Downstream Operations Officer, äußerte sich dazu folgendermaßen: „Wasserstoff ist eine zentrale Technologie zur CO2-Reduktion und zur Erreichung der Klimaziele – in der Industrie ebenso wie in der Mobilität.“

Peter Umundum, Vorstand für Paket & Logistik der Österreichischen Post, sieht das ähnlich: „Mit dieser Partnerschaft setzen wir einen wichtigen ersten Schritt, mit dem wir Elektromobilität durch Wasserstoffbrennstoffzellen einführen und weiterverfolgen wollen. Zum Einsatz kommen soll dabei ausschließlich grüner Wasserstoff. Damit kommen wir unserem Ziel, schon demnächst den ersten wasserstoffbetriebenen Post-Lkw in Betrieb zu nehmen, einen großen Schritt näher. Mit den rund 2.100 E-Fahrzeugen, die wir bereits heute im täglichen Einsatz haben, sind wir Vorreiter in der grünen Logistik von morgen.“

 

Gruber Logistics entscheidet sich für LNG

Während sich immer mehr Unternehmen für Lkw mit entweder Brennstoffzellen oder Batterie entscheiden, will das Südtiroler Logistikunternehmen Gruber Logistics einen eigenen Weg gehen: Das Unternehmen hat jetzt 100 neue Lkw mit LNG Antrieb von Iveco bestellt. LNG gilt als der mit Abstand klimafreundlichste fossile Treibstoff und wird von vielen Experten als ideale Übergangslösung für die nächsten Jahr bezeichnet.

Deshalb braucht Gruber Logistics 100 neue Lkw

Laut Gruber Logistics hat das Unternehmen ganze 100 neue Lkw mit Flüssiggas-Antrieb bei Iveco bestellt. Die Fahrzeuge vom Typ Iveco S-Way NP sollen bereits bis Ende des Jahres ausgeliefert worden sein. Dazu wurde ein Kaufvertrag mit dem lokalen Iveco Händler in Bozen abgeschlossen. Der Grund für diese umfassende Bestellung ist laut Gruber Logistics das tief verankerte Umweltbewusstsein des Unternehmens.

Außerdem sollen durch den Wechsel zu nachhaltigeren Antriebsformen auch die zukünftig geltenden EU-Klimarichtlinien eingehalten werden können. Darüber hinaus muss Gruber Logistics auch ein dringendes Problem vor der eigenen Haustür lösen: Der Hauptsitz des Unternehmens liegt in unmittelbarer Nähe zum Brenner, einem der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Südeuropas.

Wegen der anhaltend hohen Umweltbelastung hat der zuständige Nordtiroler Landtag jetzt einen schwerwiegenden Maßnahmenkatalog beschlossen, der vor allem auf den Schwerlastverkehr am Brenner abzielt. Durch den Einsatz der neuen Lkw will Gruber Logistics die dortige Umweltbelastung reduzieren und so auch mögliche Fahrverbote oder Einschränkungen verhindern.

Iveco Lkw als Lösung

Wenn man die oben genannten Gründe alle zusammen zählt, dann erscheint es nur logisch, dass Gruber Logistics auf grüne Antriebsarten umstellen will. Der erste Schritt soll jetzt die Bestellung der 100 Iveco S-Way NP Lkw sein. Denn das Model ist nicht nur umweltfreundlich sondern auch kosteneffizient und leistungsstark. Im Vergleich zum Diesel Lkw können laut Hersteller die CO2-Emissionen um 90% und die Rußpartikel-Emissionen um 95% reduziert werden. Und wenn die Laster Biomethan tanken, dann werden mit den neuen Lkw auch die CO2-Emissionen um bis zu 95% gesenkt.

„Unser Ziel ist es, die europaweit bedeutendste Flotte für nachhaltigen Transport zu schaffen, indem wir bestehende Technologien nutzen und Innovationen unterstützen, damit neue emissionsfreie Lösungen schnell auf den Markt kommen können. Digitalisierung und Nachhaltigkeit auch in ihrer sozialen Bedeutung sind grundlegende Elemente unseres unternehmerischen Entwicklungsplans.“, so Martin Gruber, Group CEO Gruber Logistics.

 

Posten Norge stellt jetzt auch den Schwerlastbetrieb um

Norwegen gilt als eines der fortschrittlichsten Länder überhaupt, wenn es um alternative Antriebsformen geht. Und auch die staatliche Posten Norge Group hat in der Vergangenheit bereits durch einen breiten Einsatz von alternativen Antrieben in der eigenen Fahrzeugflotte überzeugen können.

Und jetzt soll auch der Schwerlastbetrieb des Unternehmens vollständig auf grüne Energie umgestellt werden. Dafür wird jetzt der erste vollelektrische 26-Tonnen Lkw im Logistikbetrieb des Unternehmens eingesetzt.

 

MAN und Posten Norge Group

Bereits jetzt ist die Posten Norge Group ein Vorreiter auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Denn ganze 26% der Fahrzeuge des staatlichen Unternehmens werden mit grünen Antriebsarten betrieben. Allerdings handelte es sich dabei bisher nur um kleine und mittlere Logistikfahrzeuge. Denn das bisher schwerste Fahrzeug mit alternativer Antriebsart blieb unter 9 Tonnen.

Das ändert sich jetzt mit dem neuen 26-Tonnen, voll elektrischen MAN eTGM Lkw. Der neue Laster soll zukünftig für die Lieferung und Abholung von Paketsendungen in Paketzentren in Oslo eingesetzt werden. Das macht viel Sinn, sind doch in der norwegischen Hauptstadt alle Fahrzeug mit Dieselantrieb verboten.

Die Bestellung des ersten MAN eTGM ist der Beginn der vollständigen Umstellung der gesamten Schwerlast-Lkw Flotte von Posten Norge auf nachhaltige Antriebsarten.

Hans-Øyvind Ryen, Executive Vice President Operations Norwegen der Posten Norge Group, zeigte sich bei der offiziellen Fahrzeugübergabe in Oslo entsprechend begeistert: „Uns als norwegische Post ist es sehr wichtig, dass möglichst viele unserer Fahrzeuge CO2-neutral unterwegs sind. Und wir haben bereits einen langen Weg zurückgelegt, um dies mit entsprechenden Fahrzeugen zu erreichen. Dass wir jetzt einen 26-Tonnen-Lkw bekommen, der mit Strom betrieben wird, ist ein großer Schritt auf dem Weg zum Ziel”

E-LKW von MAN

Die Bestellung der neuen E-Lkw ist nicht nur für Posten Norge ein großer Schritt. Denn auch für MAN Truck & Bus Norwegen ist dies der der erste ausgelieferte eTGM überhaupt. Ein extrem wichtiger Schritt also hin zur nachhaltigen Logistik der Zukunft und zum Platz von MAN in dieser Zukunft.

Der MAN eTGM wird erst seit November 2019 als Kleinserie gefertigt und soll vorrangig als elektrisches Verteilerfahrzeug eingesetzt werden. Der Lkw fährt total emissionsfrei, ist also extrem umweltfreundlich. Gleichzeitig hat der eTGM aber auch genügend Nutzlast, um alle Anforderungen an Fahrzeuge im mittleren und schweren Verteilerverkehr erfüllen zu können.

Den MAN eTGM gibt es in vielen verschiedenen Variationen, unter anderem als Wechselbrücke oder  mit Getränkeaufbau. Der E-Motor kommt mit ganzen 264 kW (360 PS) max. 3.100 Nm Drehmoment, mehr als genug Leistung für alle möglichen Aufgaben also. Wichtige Nebenaggregate wie die Servolenkung, Luftkompressor und Klimaanlage werden auch voll elektrisch betrieben.

Darüber hinaus wird das gesamte Fahrzeugsystem energiesparend und bedarfsabhängig gesteuert, um ideale Ergebnisse zu erzielen. Außerdem wird die Reichweite noch durch die Rückgewinnung von Bewegungsenergie bei Schub- und Bremsphasen erweitert. Dabei wird die Energie elektrisch umgewandelt und dann wieder der Batterie zugeführt.

Bei dieser Batterie handelt es sich um ein Lithium-Ionen Paket, das von Volkswagen hergestellt wird. Die Lithium-Ionen-Batterien werden ganz konventionell unter der Kabine über der Vorderachse platziert. Eben dort, wo auch bei Dieselfahrzeugen der Antriebsstrang angeordnet ist. Um die Reichweite noch weiter zu verlängern, wurden darüber hinaus auch noch Batterien im Fahrzeugrahmen angebracht.

Mit diesem umfassenden Batterie-Paket kommt der MAN eTGM auf bis zu 200 Kilometer Reichweite, abhängig von den klimatischen und topographischen Bedingungen an jeweiligen Einsatzort. Danach wird der Lkw entweder mit einem 22 oder 44 kW Bordlader im Wechselstrom oder im High-Power-Charging mit 150 kW Gleichstrom aufgeladen.

Um der Posten Norge Group und anderen Unternehmen den Umstieg auf alternative Antriebsformen zu erleichtern, liefert MAN aber nicht nur Fahrzeuge. Das Unternehmen verfügt auch über umfassende Beratungsressourcen im Rahmen der MAN Transport Solutions. Darüber hinaus erhalten alle Fahrer eines neuen e-Lkw von MAN ein umfassendes Training, das im Detail auf die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen im Umgang mit e-Fahrzeugen eingeht.

In den letzten Wochen und Monaten hat Fleet Speak bereits häufig über die Einführung und den Kauf von Lkw mit erneuerbaren Antriebsformen berichtet. Und jetzt haben sich drei weitere große Unternehmen zu diesem Schritt entschieden. Was hältst du von diesem Umbruch in der Lkw-Branche? Und wie ist der Stand der Dinge in deinem Unternehmen? Fleet Speak freut sich über deine Antwort in den Kommentaren!

 

 

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