Seit Jahren bemängeln Logistiker, Arbeitnehmerverbände und auch Fleet Speak den katastrophalen Mangel an Lkw-Stellplätzen, die moderne Anforderungen erfüllen. Immer mehr Fahrer werden unterwegs dazu gezwungen, einfach irgendwo zu parken, um nicht die eigenen Lenk- und Ruhezeiten zu verletzen. Da in einer solchen Situation auch kein Zugang zu sanitären Anlagen möglich ist, ist dieser Zustand einfach nur unhaltbar.
Und das Bundesverkehrsministerium will jetzt endlich handeln. Mit einem groß angelegten Förderprogramm für Um- und Neubauten soll ein deutlicher Zuwachs an Lkw-Raststätten erreicht werden. Dafür stellt das Bundesverkehrsministerium in einer ersten Förderrunde bis 2024 insgesamt 90 Millionen Euro bereit. Bis zu 90% der förderfähigen Baukosten können dabei erstattet werden.
Förderung von Neu- und Ausbau
Im Bundesanzeiger wurde jetzt die neue Förderrichtlinie für Lkw-Stellplätze veröffentlicht. Erstes Ziel des neuen Förderprogramms ist es, dass in einem Drei-Kilometer-Radius der großen Autobahnanschlussstellen mehr Lkw-Parkplätze entstehen, die auch ausreichend ausgestattet sind, damit die Lkw-Fahrerinnen und Fahrer sich dort wirklich erholen können. Die neue Richtlinie gehört zum Fünf-Punkte-Plan für besseres Lkw-Parken. Diese Initiative hatte das Bundesverkehrsministerium unter Minister Scheuer im Jahr 2020 erstmals vorgestellt.
Sowohl für Neu- als auch für Umbauten können Fördermittel beantragt werden. Dabei werden Ausbauten bereits existierender Logistik-Strukturen sogar höher gefördert als komplette Neubauten. So sollten vor allem auf den Parkplätzen von Messen und Großhändlern sowie auf den Betriebshöfen von Speditionen und Logistikern neue Stellplätze entstehen.
Dafür können ab dem 14. Juli 2021 beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) Fördermittel beantragt werden. Insgesamt stellt das Bundesverkehrsministerium 90 Millionen Euro bis zum Jahr 2024 zur Verfügung. Dis zu 90% der förderfähigen Kosten sollen beim Neu- und Ausbau von Lkw Stellplätzen erstattet werden.
„Während der Corona-Pandemie haben wir erlebt, wie wichtig ein funktionierender Güterverkehr ist. Die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer stehen dabei an vorderster Front: Sie sind unermüdlich unterwegs, um Waren und Güter an ihr Ziel zu bringen.“, so Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).
Entscheidend sei aber, dass die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer sich in ihren Pausen auch wirklich erholen können, um dann wieder mit vollem Einsatz und höchster Konzentration an die Arbeit gehen zu können. Das ist ohne ausreichende Stellplätze für Lkw aber unmöglich. Denn ansonsten würden die Fahrer und Fahrerinnen dazu gezwungen, einfach irgendwo zu parken, um die Lenk- und Ruhezeiten nicht zu verletzen.
Scheuer weiter: „Mit unserem neuen Förderprogramm wollen wir dazu beitragen, dieses Dilemma aufzulösen und zugleich eine Gefahrenquelle für andere Verkehrsteilnehmer beseitigen. Daher investieren wir gezielt in den Ausbau von Stellplätzen – erstmals auch auf Autohöfen und in Gewerbegebieten. Nur wenn Lastwagenfahrer gut ausgeruht und versorgt sind, können sie ihre Tour sicher und erholt fortsetzen.“
Die neue Förderrichtlinie im Detail
Die neue Förderrichtlinie für den Aus- und Neubau von Lkw-Stellplätzen gibt strenge Voraussetzungen für eine mögliche Förderung vor. So müssen die neuen Parkplätze mindestens für eine Betriebsdauer von 10 Jahren geplant sein. Innerhalb dieser 10 Jahre muss der Parkplatz jeden Tag zwischen 18:00 bis 06:00 Uhr geöffnet sein.
Für die Förderung eines Neubaus müssen mindestens 30 neue Parkplätze entstehen, hier können bis zu 80% der förderfähigen Kosten erstattet werden. Bei einem Ausbau müssen dahingegen mindestens 10 neue Parkplätze entstehen und es können sogar bis zu 90% der förderfähigen Kosten erstattet werden. Dazu zählen aber nicht nur die klassischen Baukosten. Nein, auch Zäune, Beleuchtungen, sichere Wegeführung und andere Markierungen können gefördert werden.
Ein Punkt, der uns bei Fleet Speak besonders freut: Alle neuen Parkplätze müssen über ausreichende sanitäre Einrichtungen mit WC und Dusche verfügen, um sich für eine Förderung qualifizieren zu können. Zusätzlich dazu schreibt die Förderrichtlinie vor, dass die neuen Stellplätze an den Mobilitäts-Daten Marktplatz (MDM) angeschlossen und über ein System verfügen müssen, das den aktuellen Belegungsgrad erfassen und online melden kann. Die Kosten für sanitäre Anlagen und IT-Systeme werden im Rahmen der Richtlinie ebenfalls erstattet.
Die Zuständigkeit für die Vergabe der neuen Fördermittel liegt beim Bundesamt für Güterverkehr. Auf der Internetseite des Bundesamts findet man weitere Infos zu den Förderrichtlinien und zu allen wichtigen Fristen.
Steffen Bilger (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, äußerte sich dazu folgendermaßen: „Die Verbesserung der Lkw-Stellplatz Kapazitäten an den Bundesautobahnen ist für uns eine vordringliche Aufgabe – gerade mit Blick auf die Verkehrssicherheit. Daher hat der Bund in den vergangenen Jahren mit Nachdruck neue Lkw-Stellplätze geschaffen und rund 1,2 Milliarden Euro investiert. Da der Bedarf aber schneller steigt, als wir bauen können, gehen wir nun auf private Investoren zu, um auch abseits der Bundesautobahnen in der Nähe von Autobahnanschlussstellen neue Stellplätze zu schaffen – zum Beispiel in Gewerbegebieten oder auf Autohöfen. Oder sogar, indem Transportunternehmen auf ihren Betriebshöfen Parkflächen für fremde Lkw bereitstellen. Denn ein verbessertes Angebot für die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer sollte uns allen am Herzen liegen.“
Was denkst du über das neue Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums? Wird sich dadurch endlich etwas bei den Lkw-Stellplätzen verbessern? Oder handelt es sich wieder nur um leere Versprechen? Fleet Speak will deine Meinung wissen. Wir freuen uns über deine Antwort in den Kommentaren.
Bundesverkehrsministerium stellt 90 Millionen Euro an Fördermitteln für Ausbau von Lkw-Parkplätzen zur Verfügung.
Endlich Besserung bei den Lkw-Stellplätzen?
Seit Jahren bemängeln Logistiker, Arbeitnehmerverbände und auch Fleet Speak den katastrophalen Mangel an Lkw-Stellplätzen, die moderne Anforderungen erfüllen. Immer mehr Fahrer werden unterwegs dazu gezwungen, einfach irgendwo zu parken, um nicht die eigenen Lenk- und Ruhezeiten zu verletzen. Da in einer solchen Situation auch kein Zugang zu sanitären Anlagen möglich ist, ist dieser Zustand einfach nur unhaltbar.
Und das Bundesverkehrsministerium will jetzt endlich handeln. Mit einem groß angelegten Förderprogramm für Um- und Neubauten soll ein deutlicher Zuwachs an Lkw-Raststätten erreicht werden. Dafür stellt das Bundesverkehrsministerium in einer ersten Förderrunde bis 2024 insgesamt 90 Millionen Euro bereit. Bis zu 90% der förderfähigen Baukosten können dabei erstattet werden.
Förderung von Neu- und Ausbau
Im Bundesanzeiger wurde jetzt die neue Förderrichtlinie für Lkw-Stellplätze veröffentlicht. Erstes Ziel des neuen Förderprogramms ist es, dass in einem Drei-Kilometer-Radius der großen Autobahnanschlussstellen mehr Lkw-Parkplätze entstehen, die auch ausreichend ausgestattet sind, damit die Lkw-Fahrerinnen und Fahrer sich dort wirklich erholen können. Die neue Richtlinie gehört zum Fünf-Punkte-Plan für besseres Lkw-Parken. Diese Initiative hatte das Bundesverkehrsministerium unter Minister Scheuer im Jahr 2020 erstmals vorgestellt.
Sowohl für Neu- als auch für Umbauten können Fördermittel beantragt werden. Dabei werden Ausbauten bereits existierender Logistik-Strukturen sogar höher gefördert als komplette Neubauten. So sollten vor allem auf den Parkplätzen von Messen und Großhändlern sowie auf den Betriebshöfen von Speditionen und Logistikern neue Stellplätze entstehen.
Dafür können ab dem 14. Juli 2021 beim Bundesamt für Güterverkehr (BAG) Fördermittel beantragt werden. Insgesamt stellt das Bundesverkehrsministerium 90 Millionen Euro bis zum Jahr 2024 zur Verfügung. Dis zu 90% der förderfähigen Kosten sollen beim Neu- und Ausbau von Lkw Stellplätzen erstattet werden.
„Während der Corona-Pandemie haben wir erlebt, wie wichtig ein funktionierender Güterverkehr ist. Die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer stehen dabei an vorderster Front: Sie sind unermüdlich unterwegs, um Waren und Güter an ihr Ziel zu bringen.“, so Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).
Entscheidend sei aber, dass die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer sich in ihren Pausen auch wirklich erholen können, um dann wieder mit vollem Einsatz und höchster Konzentration an die Arbeit gehen zu können. Das ist ohne ausreichende Stellplätze für Lkw aber unmöglich. Denn ansonsten würden die Fahrer und Fahrerinnen dazu gezwungen, einfach irgendwo zu parken, um die Lenk- und Ruhezeiten nicht zu verletzen.
Scheuer weiter: „Mit unserem neuen Förderprogramm wollen wir dazu beitragen, dieses Dilemma aufzulösen und zugleich eine Gefahrenquelle für andere Verkehrsteilnehmer beseitigen. Daher investieren wir gezielt in den Ausbau von Stellplätzen – erstmals auch auf Autohöfen und in Gewerbegebieten. Nur wenn Lastwagenfahrer gut ausgeruht und versorgt sind, können sie ihre Tour sicher und erholt fortsetzen.“
Die neue Förderrichtlinie im Detail
Die neue Förderrichtlinie für den Aus- und Neubau von Lkw-Stellplätzen gibt strenge Voraussetzungen für eine mögliche Förderung vor. So müssen die neuen Parkplätze mindestens für eine Betriebsdauer von 10 Jahren geplant sein. Innerhalb dieser 10 Jahre muss der Parkplatz jeden Tag zwischen 18:00 bis 06:00 Uhr geöffnet sein.
Für die Förderung eines Neubaus müssen mindestens 30 neue Parkplätze entstehen, hier können bis zu 80% der förderfähigen Kosten erstattet werden. Bei einem Ausbau müssen dahingegen mindestens 10 neue Parkplätze entstehen und es können sogar bis zu 90% der förderfähigen Kosten erstattet werden. Dazu zählen aber nicht nur die klassischen Baukosten. Nein, auch Zäune, Beleuchtungen, sichere Wegeführung und andere Markierungen können gefördert werden.
Ein Punkt, der uns bei Fleet Speak besonders freut: Alle neuen Parkplätze müssen über ausreichende sanitäre Einrichtungen mit WC und Dusche verfügen, um sich für eine Förderung qualifizieren zu können. Zusätzlich dazu schreibt die Förderrichtlinie vor, dass die neuen Stellplätze an den Mobilitäts-Daten Marktplatz (MDM) angeschlossen und über ein System verfügen müssen, das den aktuellen Belegungsgrad erfassen und online melden kann. Die Kosten für sanitäre Anlagen und IT-Systeme werden im Rahmen der Richtlinie ebenfalls erstattet.
Die Zuständigkeit für die Vergabe der neuen Fördermittel liegt beim Bundesamt für Güterverkehr. Auf der Internetseite des Bundesamts findet man weitere Infos zu den Förderrichtlinien und zu allen wichtigen Fristen.
Steffen Bilger (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, äußerte sich dazu folgendermaßen: „Die Verbesserung der Lkw-Stellplatz Kapazitäten an den Bundesautobahnen ist für uns eine vordringliche Aufgabe – gerade mit Blick auf die Verkehrssicherheit. Daher hat der Bund in den vergangenen Jahren mit Nachdruck neue Lkw-Stellplätze geschaffen und rund 1,2 Milliarden Euro investiert. Da der Bedarf aber schneller steigt, als wir bauen können, gehen wir nun auf private Investoren zu, um auch abseits der Bundesautobahnen in der Nähe von Autobahnanschlussstellen neue Stellplätze zu schaffen – zum Beispiel in Gewerbegebieten oder auf Autohöfen. Oder sogar, indem Transportunternehmen auf ihren Betriebshöfen Parkflächen für fremde Lkw bereitstellen. Denn ein verbessertes Angebot für die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer sollte uns allen am Herzen liegen.“
Was denkst du über das neue Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums? Wird sich dadurch endlich etwas bei den Lkw-Stellplätzen verbessern? Oder handelt es sich wieder nur um leere Versprechen? Fleet Speak will deine Meinung wissen. Wir freuen uns über deine Antwort in den Kommentaren.