Afrikanische und europäische Automobilverbände, darunter auch der VDA aus Deutschland, haben sich im Rahmen des EU-Africa-Business Forums erneut zum Ausbau und zur Transformation der afrikanischen Automobilindustrie bekannt. Ziel dieses Ausbaus sei nicht nur eine Verbesserung des Handels- und Investitionsaustausches, sondern auch eine nachhaltige Entwicklung der Branche auf dem afrikanischen Kontinent.
Neue Absichtserklärung der Verbände
Die Absichtserklärung der afrikanischen und europäischen Automobilverbände wurde im Rahmen des EU-Africa Business Forums verfasst und im Beisein der Europäischen Kommission unterzeichnet. Initiatoren und Mitunterzeichner des Papiers waren unter anderem der Afrika Verein der deutschen Wirtschaft, der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) und die African Association of Automotive Manufacturers (AAAM).
Die Absichtserklärung der europäischen und afrikanischen Verbände umstreicht unter anderem folgende Prioritäten:
- Die Erschließung nachhaltiger Energiequellen und Antriebe
- Digitale Mobilitätslösungen
- Die Entwicklung von lokalen Versorgungs- und Wertschöpfungsketten
Laut einer Pressemeldung der Verbände vom 16. Februar 2022 geht es hierbei nicht nur um den Ausbau der Automobilindustrie, sondern auch darum, diese von Beginn an so nachhaltig wie möglich zu gestalten.
Förderung durch das BMZ
Die Verbandspartnerschaft zwischen dem VDA und dem panafrikanischen Automobilverband, der African Association of Automotive Manufacturers (AAAM) war für die Absichtserklärung hauptverantwortlich. Diese Partnerschaft wird nach Aussage des VDA seit 2020 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert
Laut dem VDA sei man aktuell stark darum bemüht, die Zusammenarbeit mit Partnern aus Afrika zu verstärken und zu intensivieren. Die Bedeutung der Absichtserklärung, mit der sich afrikanische und europäische Verbände auf einen nachhaltigen und strukturieren Ausbau der Automobilindustrie auf dem afrikanischen Kontinent verständigt haben, könne daher nicht unterschätzt werden.
Dave Coffey, der CEO von AAAM, äußerte sich dazu folgendermaßen: „Das Handels- und Investitionsklima in Afrika kann nur gemeinsam verbessert werden. Wir sind der Überzeugung, dass Afrika – gerade was erneuerbare Energien angeht – großes Potenzial hat, eine zukunftsträchtige Automobilindustrie zu entwickeln, die für langfristige Beschäftigung sorgt. „Jetzt müssen politische Vertreter die Rahmenbedingungen dafür schaffen“, so Coffey weiter.“
Mehr als 80 VDA Mitglieder in Afrika tätig
Bereits jetzt engagieren sich VDA-Mitglieder in Afrika und tragen mit über 80 Produktionsstandorten einen signifikanten Teil zur Entwicklung der dortigen Industrie bei. Der VDA unterstützt sie dabei mit seiner Verbandspartnerschaft mit AAAM sowie durch die Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren auf dem Kontinent und in Europa.
Auch vor dem Unterzeichnen der neuen Absichtserklärung war der VDA bereits stark in Afrika aktiv. Mehr als ein Dutzend VDA Mitglieder tragen mit mehr als 80 Produktionsstandorten auf dem ganzen Kontinent entscheidend zum Ausbau der Automobilindustrie in den afrikanischen Ländern bei. Der VDA unterstützt seine Mitglieder bei deren Tätigkeiten in Afrika unter anderem durch die zuvor erwähnte Verbandspartnerschaft mit AAAM sowie durch weitere Kooperationen mit verschiedenen Organisationen, sowohl in Afrika als auch in Europa.
Wie wichtig diese Förderung sein, betonte VDA-Präsidentin Hildegard Müller in der Pressemitteilung: „Wir sehen in der Partnerschaft mit AAAM und in der Unterzeichnung der Absichtserklärung einen wichtigen Schritt für die weitere Unterstützung unserer Mitglieder bei ihrem Engagement in Afrika.“
Und weiter: „Gemeinsam mit AAAM und den Unterstützern der Absichtserklärung wollen wir die Bedingungen für eine aufstrebende Automobilindustrie auf dem afrikanischen Kontinent verbessern, um mehr Wirtschaftswachstum und Wohlstand in Afrika zu ermöglichen. Wir leisten damit einen aktiven Teil, die Global Gateway-Strategie der EU sowie die entwicklungspolitischen Ziele der Bundesregierung als Privatsektor zu unterstützen.“
Zwar sei der afrikanische Kontinent laut Müller stark fragmentiert. Dennoch werde dieser Markt vor allem im Bezug auf alternative Antriebe immer weiter an Bedeutung gewinnen und in der Zukunft in diesem Gebiet möglicherweise sogar eine Vorreiterrolle spielen. Durch die neue Kooperationserklärung solle es deshalb schon jetzt deutschen und afrikanischen Unternehmen ermöglicht werden, am Marktwachstum teilzuhaben und so den Handels- und Investitionsaustausch zwischen Europa und Afrika weiter zu optimieren.
Unterstützung von der EU
Die EU unterstützt das verstärkte Engagement des VDAs und seiner Partnerverbände in Afrika und Europa nachdrücklich. Das wurde auch durch die Anwesenheit von Vertreter der EU-Kommission während des Unterzeichnens der Absichtserklärung unterstrichen.
Was denkst du über die neue Absichtserklärung? Ist dein Unternehmen auch schon auf dem afrikanischen Markt tätig? Wie schätzt du das Potential auf dem Kontinent ein? Fleet Speak will deine Meinung wissen – wir freuen uns über deine Antwort in den Kommentaren.