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Was passiert, wenn du hinschaust, aber nichts siehst?

Es gibt unendlich viele potenzielle Ablenkungsmöglichkeiten für jeden Berufsfahrer. Handys, GPS, Spurwechselwarnung- das alles kann die Aufmerksamkeit des Fahrer auf sich ziehen.

Über die Gefahren von Ablenkungen weißt du wahrscheinlich bestens Bescheid, aber hast du gewusst, dass diese Art von Ablenkung einen eigenen Namen hat? Als Unaufmerksamkeitsblindheit bezeichnet man dieses Phänomen, das schon seit 1922 beobachtet wird.

Die simple Definition von Unaufmerksamkeitsblindheit ist Folgende: Wenn du dich beim Fahren auf etwas anderes konzentrierst, dann fällt es deinem Gehirn sehr schwer, etwas zu “sehen”, sogar wenn du diesen Gegenstand direkt anschaust.

Verschiedene Forschungen geben ein  sehr gutes Beispiel für Unaufmerksamkeitsblindheit. Stell dir folgende Szene vor: Ein Lasterfahrer steht an der Ampel und wartet auf Grün.  Er kann sehen, das ein Motorrad direkt vor ihm steht und fährt trotzdem beinahe hinten auf. Der Grund dafür? Die Unaufmerksamkeitsblindheit blendet den Motorradfahrer komplett aus, damit es dem Lasterfahrer leichter fällt, sich auf das Anfahren zu konzentrieren.

Es scheint, als wäre unser Gehirn nicht darauf ausgelegt, jede Stimulation zu verarbeiten und das wiederum schränkt unsere Sinne ein. Wenn das nicht der Fall wäre, dann würden wir ohne Unterbrechung von Informationen überfordert werden und könnten nicht mehr Handeln.

Die Ironie dabei ist, dass viele der heutigen Gadgets und eingebauten Technikhelfer dazu entworfen wurden, um für mehr Sicherheit zu sorgen und trotzdem oft genau das Gegenteil verursachen.

Wenn dann noch der hypnotisierende Effekt des Weißlinien-Fiebers dazukommt ( das tritt auf, wenn zu langes monotones Fahren auf der Autobahn den Fahrer unaufmerksam und abgelenkt werden lassen) erkennt man schnell, woher die Probleme kommen.

Unglücklicherweise scheint es, als ob besonders Motorradfahrer von der Unaufmerksamkeitsblindheit anderer betroffen wären. Dies geschieht, da das Gehirn die Motorradfahrer nicht als Priorität einstuft, wenn es Informationen filtert. Manche Lastwagenfahrer schauen genau auf das entgegenkommende Motorrad und müssen trotzdem Notbremsen, weil das Motorrad einfach “unsichtbar” war.

Glücklicherweise gibt es Methoden, mit denen man die Unaufmerksamkeitsblindheit bekämpfen kann. Es gibt einmal die offensichtlichen Dinge: Man geht nicht ans Telefon  wenn man fährt, es werden Pausen eingelegt und der Fahrer erhält angemessenes Kartenmaterial und Training zur Routenplanung. Aber auch ein aufmerksamerer Fahrstil und eine bessere Wahrnehmung helfen.

Das beinhaltet eine Fokussierung auf den eigenen mentalen und körperlichen Zustand, eine entspanntere Herangehensweise an die Arbeit und ein bisschen tiefes Ein- und Ausatmen. Zugegeben, aufmerksames Fahren macht nicht jeder, aber die meisten von uns versuchen es doch zumindest.

Hast du schon einmal Unaufmerksamkeitsblindheit auf einer Tour erlebt? Wenn ja, dann bist du damit nicht alleine. Lass uns wissen, was du machst, um auf einer langen Fahrt immer aufmerksam und bereit zu bleiben.

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